Fußball: Slavia Prag gewinnt 17. Titel und tritt völlig aus Spartas Schatten

Foto: ČTK

Die tschechische Fußball-Meisterschaft ist entschieden! So wie im Vorjahr heißt der Titelträger Slavia Prag. Am Montag machte der Titelverteidiger alles klar – im Lokalderby gewann er beim Ortsrivalen Viktoria Žižkov mit 3:1. Dank des Sieges steht Slavia zwei Spieltage vor Saisonende uneinholbar mit acht Punkten Vorsprung auf dem ersten Platz. Spieler und Fans konnten also die Sektkorken schon mal knallen lassen und auf den nunmehr 17. Meistertitel des Traditionsvereins anstoßen.

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Der SK Slavia Prag stand jahrzehntelang im Schatten des ungeliebten Erzrivalen Sparta Prag. Im vergangenen Jahr konnten die Rot-Weißen erst nach 13-jähriger Unterbrechung wieder den Meisterpokal erringen. Und in diesem Jahr ist Karel Jarolím derjenige Slavia-Trainer, dem es nach 66 Jahren seit den Zeiten des berühmten Trainers Emil Seifert erstmals wieder gelang, einen Titel zu verteidigen. Entsprechend groß war dann die Freude unter den Akteuren, als die siegreiche Partie im Prager Stadtteil Žižkov abgepfiffen wurde. Einer, der besonders strahlte, war der zweifache Torschütze Pavel Fořt:

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„Heute haben wir eine sehr starke erste Halbzeit hingelegt, wir hätten statt 3:0 schon 5:0 führen können. In der zweiten Halbzeit haben wir den Vorsprung dann gehalten. Wir haben zwar noch ein Gegentor bekommen, doch insgesamt hatten wir das Spiel unter Kontrolle.“

Kontrolle über die Gegner – das traf auch auf die Hinrunde dieser Saison zu, denn da spielte Slavia groß auf. Nach elf Siegen, drei Unentschieden und nur einer Niederlage waren die Kicker aus dem Prager Stadtteil Vršovice der Konkurrenz weit enteilt. Sie hatten teilweise bis zu zwölf Punkte Vorsprung – ein Polster, von dem sie nun im Frühjahr zehren konnten. Denn in der Rückrunde bot Slavia nicht mehr den attraktiven Fußball der Herbstmonate. Siebenmal blieb man sogar ohne Sieg. Umso größer die Erleichterung nun auch bei Torhüter Martin Vaniak:

Martin Vaniak  (Foto: ČTK)
„Ich bin froh, dass wir heute bei Žižkov gewonnen und den Titelgewinn damit perfekt gemacht haben. Im vergangenen Jahr mussten wir nämlich bis zum Schlusspfiff des letzten Spieltags um die Meisterschaft zittern. Auch diesen Titel werden wir gebührend feiern und ich denke, dass wir uns in den letzten zwei Spielen auch wieder von unserer besseren Seite zeigen werden. Wir sind da zuletzt einiges schuldig geblieben.“

Egal aber, wie gut oder schlecht sich Slavia in der tschechischen Gambrinus Liga zuletzt präsentiert hat – was zählt, das ist der Titel. Denn lange genug mussten die Slavia-Spieler zum erfolgreicheren Rivalen Sparta Prag aufblicken. Nun aber stehen die Rot-Weißen das zweite Mal hintereinander ganz oben. Und das weiß auch der ehemalige Nationalspieler Vladimír Šmicer zu würdigen:

„Als ich vor zwei Jahren zu Slavia Prag zurückgekehrt bin, habe ich nicht damit gerechnet, dass wir zwei Titel holen. Damit habe ich meine persönliche Bilanz in der tschechischen Liga gründlich aufpoliert: Nach drei zweiten Plätzen kann ich jetzt auch auf drei Titel verweisen und über Sparta kann ich nur lächeln.“

Autor: Lothar Martin
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