Fußball: Slavia Prag gewinnt 17. Titel und tritt völlig aus Spartas Schatten
Die tschechische Fußball-Meisterschaft ist entschieden! So wie im Vorjahr heißt der Titelträger Slavia Prag. Am Montag machte der Titelverteidiger alles klar – im Lokalderby gewann er beim Ortsrivalen Viktoria Žižkov mit 3:1. Dank des Sieges steht Slavia zwei Spieltage vor Saisonende uneinholbar mit acht Punkten Vorsprung auf dem ersten Platz. Spieler und Fans konnten also die Sektkorken schon mal knallen lassen und auf den nunmehr 17. Meistertitel des Traditionsvereins anstoßen.
Kontrolle über die Gegner – das traf auch auf die Hinrunde dieser Saison zu, denn da spielte Slavia groß auf. Nach elf Siegen, drei Unentschieden und nur einer Niederlage waren die Kicker aus dem Prager Stadtteil Vršovice der Konkurrenz weit enteilt. Sie hatten teilweise bis zu zwölf Punkte Vorsprung – ein Polster, von dem sie nun im Frühjahr zehren konnten. Denn in der Rückrunde bot Slavia nicht mehr den attraktiven Fußball der Herbstmonate. Siebenmal blieb man sogar ohne Sieg. Umso größer die Erleichterung nun auch bei Torhüter Martin Vaniak:
„Ich bin froh, dass wir heute bei Žižkov gewonnen und den Titelgewinn damit perfekt gemacht haben. Im vergangenen Jahr mussten wir nämlich bis zum Schlusspfiff des letzten Spieltags um die Meisterschaft zittern. Auch diesen Titel werden wir gebührend feiern und ich denke, dass wir uns in den letzten zwei Spielen auch wieder von unserer besseren Seite zeigen werden. Wir sind da zuletzt einiges schuldig geblieben.“Egal aber, wie gut oder schlecht sich Slavia in der tschechischen Gambrinus Liga zuletzt präsentiert hat – was zählt, das ist der Titel. Denn lange genug mussten die Slavia-Spieler zum erfolgreicheren Rivalen Sparta Prag aufblicken. Nun aber stehen die Rot-Weißen das zweite Mal hintereinander ganz oben. Und das weiß auch der ehemalige Nationalspieler Vladimír Šmicer zu würdigen:
„Als ich vor zwei Jahren zu Slavia Prag zurückgekehrt bin, habe ich nicht damit gerechnet, dass wir zwei Titel holen. Damit habe ich meine persönliche Bilanz in der tschechischen Liga gründlich aufpoliert: Nach drei zweiten Plätzen kann ich jetzt auch auf drei Titel verweisen und über Sparta kann ich nur lächeln.“