Eishockey-Extraliga: Ab Mittwoch steigt das Traumfinale Pardubice - Sparta Prag
Unter den Sportfans in Tschechien grassiert dieser Tage wieder das Eishockeyfieber. Kein Wunder, denn die Play offs in der höchsten nationalen Spielklasse, der Extraliga, die alljährlich von Anfang März bis Mitte April ausgetragen werden, sind wahre Festtage in dieser Sportart. Als Höhepunkt der Play offs steht nun ab Mittwoch die Endspielserie an. Und die hält einen echten Leckerbissen parat.
Im Dezember vorigen Jahres kreuzten die beiden dienstältesten Clubs des Landes bereits zum 200. Male in einem Pflichtspiel die Klingen. Vor dem Finale können die Prager, die den Titel verteidigen, auf die bessere Ausbeute verweisen: 82 Siegen von Pardubice (davon vier nach Verlängerung) stehen 91 Siege von Sparta (davon drei in der Overtime) gegenüber, 28 Mal teilte man die Punkte. Beide Traditionsvereine, die auf eine über 100-jährige bzw. über 80-jährige Clubgeschichte zurückblicken können, haben bisher elfmal die Meisterschaft gewonnen - Sparta Prag sieben Mal und Pardubice vier Mal. Ansonsten aber sind sich beide Teams ziemlich ebenbürtig. In ihren Kadern stehen eine ganze Reihe von Nationalspielern und Ausnahmekönnern. Zum Beispiel der diesjährige Toptorjäger der Liga, Petr Sykora, der für Pardubice spielt, oder sein Pendant als Topscorer, Jaroslav Hlinka, der für die Hauptstädter auf Puckjagd geht. Sehr entscheidende Akteure für den Erfolg oder Misserfolg eines Teams aber sind die Tormänner. Auch hier sind beide Kontrahenten erstklassig besetzt: Das Tor der Elbestädter hütet der slowakische Auswahlkeeper Jan Lasak, der in den Play offs die bisher besten Statistikwerte (Fangquote: 94,96 Prozent, Gegentorschnitt: 1,59 Tore pro Spiel und drei Shut outs) vorzuweisen hat. Sein nicht minder überzeugender Widersacher ist der zweifache Junioren-Weltmeister Tomas Duba. Wegen der Fülle an erstklassigen Goalies in Tschechien musste der 25-Jährige einige Jahre nach Skandinavien ausweichen, um Spielpraxis und Erfahrung zu sammeln. Nun aber hat er sich beim Prager Renommierclub durchgesetzt, und er genießt das bisher Erreichte:
"Das Erreichen des Finales ist für mich ein großer Erfolg, den ich sehr zu schätzen weiß. Nach den vergangenen Jahren, wo ich nicht selten vom Pech verfolgt war, ist mir nun das Glück ein wenig hold. Und darüber bin ich sehr froh."
Das Finalduell aber zieht vor allem die Fans in seinen Bann. Die Ostböhmen sind mit einem Schnitt von über 8500 Besuchern pro Spiel der Zuschauerkrösus der Liga, die Prager haben den zweitstärksten Anhang. Die CEZ Arena in Pardubice und die T-Mobile Arena in Prag zählen mit über 9000 bzw. über 14.000 Plätzen zu den größten Eishallen des Landes. Jetzt aber platzen sie aus allen Nähten, resümiert Spartas Generalmanager Petr Briza den Verkauf der heiß begehrten Finaltickets:
"Ich denke, das ist ganz normal. Denn die Endspielpaarung ist ein attraktives Finale und die Kartennachfrage ist wirklich riesig. Wir rechnen also damit, dass die Spiele in Prag ausverkauft sein werden."