Erfolgreiches Prager Theaterfestival deutscher Sprache zu Ende gegangen
Am Sonntag ging das zweiwöchige Theaterfestival deutscher Sprache in Prag zu Ende. Im bereits elften Jahrgang des Festivals wurden erneut einige der besten, aber auch teilweise heftig umstrittene Inszenierungen deutschsprachiger Theaterbühnen in der tschechischen Hauptstadt aufgeführt.
Eine tschechische Inszenierung des Stücks "Das weite Land" von Arthur Schnitzler bildete den Abschluß eines erfolgreichen Theaterfestivals. Der Regisseur Ivan Rajmont vom Staatstheater Prag wurde dafür mit dem Max-Preis der Jury ausgezeichnet. Im Rahmen des Theaterfestivals wird dieser Preis alljährlich der besten tschechischen Inszenierung eines im Original deutschsprachigen Stücks verliehen. In den zwei Wochen zuvor sah das Publikum aber fast ausschließlich Deutschsprachiges aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und erstmalig auch aus Luxemburg. Über 5000 Zuschauer begaben sich in dieser Zeit in die verschiedenen Prager Theater. Jitka Jilkova, die Direktorin des Festivals, freut sich über das große Interesse an den Aufführungen. Dass die Stücke beim Publikum überwiegend gut ankamen, hat sie allerdings überrascht. Bei der als provokant geltenden Inszenierung von "Macbeth", die von der deutschen Theaterkritik zur Inszenierung des Jahres gekürt wurde, war man besonders auf die Reaktionen der tschechischen Zuschauer gespannt.
"Das ist eines der Beispiele, bei dem uns die Reaktionen des Publikums positiv überrascht haben. Ich glaube, das Publikum hat die Auführung sehr gut verstanden. Die meisten Leute fanden die Inszenierung in erster Linie interessant und nicht unbedingt skandalös."
Trotz des gelungenen und erfolgreichen Verlaufs des diesjährigen Theaterfestivals hat Jitka Jilkova aber bereits Pläne, wie man 2007 die Programmzusammenstellung verändern könnte. Sie will versuchen, den Zuschauern zwischendurch auch mal etwas leichtere Kost zu bieten.
"Ich glaube wir sollten uns bemühen, im nächsten Jahr etwas Fröhlicheres vorzubereiten. Eigentlich haben wir das jedes Jahr vor, aber es hängt natürlich auch immer vom jeweiligen Angebot ab. In diesem Jahr haben wir uns für die Shakespearetragödien entschieden und die positiven Reaktionen des Publikums haben gezeigt, dass es eine gute Wahl war. Insgesamt wollen wir aber dennoch versuchen, das Programm im nächsten Jahr etwas fröhlicher zu gestalten."