Miss Steinzeit: Venus von Vestonice im Nationalmuseum
Das Leben in der Steinzeit beleuchtet die neue Ausstellung "Die Mammutjäger", die im Tschechische Nationalmuseum am Freitag eröffnet wird. Attraktion der Schau sind aber nicht die zotteligen Rüsseltiere, sondern eine kleine Keramikfigur: Die etwa 25.000 Jahre alte Venus von Vestonice, einer der größten Schätze der tschechischen Museen.
"Die außergewöhnlichen Sicherheitsmaßnahmen stehen im Verhältnis zu dem außergewöhnlichen Wert der Figur. Die Venus von Vestonice ist wohl das bekannteste und wertvollste Exponat in tschechischen Museumssammlungen überhaupt. Der Transport aus Brünn stand unter dem Schutz der Polizei und der schnellen Eingreiftruppe URNA."
Im Nationalmuseum wurde die Figur sofort in einer eigens angefertigten Panzerglasvitrine untergebracht, wo sie ab Mittwoch für die Öffentlichkeit zu besichtigen sein wird. Eine seltene Gelegenheit - seit ihrer Entdeckung 1925 im südmährischen Vestonice unweit von Mikulov / Nikolsburg hat die Statue kaum ein halbes Dutzend Mal den Tresor verlassen. Einen behutsamen Umgang hat sich die kleine Dame mit den üppigen Formen auch verdient - schließlich gilt sie als die weltweit älteste menschliche Darstellung in Keramik. Das bestätigt gegenüber dem Tschechischen Fernsehen auch Petr Sida von der Abteilung für Vorgeschichte am Nationalmuseum:"Außergewöhnlich ist sie darin, dass sie aus Keramik hergestellt worden ist - die meisten Venusfiguren der Zeit, sowohl in Mitteleuropa wie in Russland, sind aus Mammut-Elfenbein geschnitzt. Was den Marktwert angeht: da kann man nur hoffen, dass es nie dazu kommt, dass die Figur tatsächlich einmal auf dem Markt angeboten wird. Ich weiß nicht, ob die Venus überhaupt verkäuflich wäre."
Außergewöhnlich genug ist aber auch schon die Möglichkeit, die Venus von Vestonice zu besichtigen: Die Ausstellung "Die Mammutjäger" ist vom 11. Oktober bis zum 30. April kommenden Jahres im Tschechischen Nationalmuseum geöffnet.