Tschechische Libanesen demonstrieren für Frieden
Die gespannte Lage im Nahen Osten und die scharfen Kämpfe im Libanon beunruhigen auch die Menschen in Tschechien. Von der aktuellen Entwicklung besonders betroffen sind die etwa 250 Libanesen, die in Tschechien leben und von denen viele um ihre Familie in der Heimat fürchten. Der Libanesische Klub in der Tschechischen Republik rief daher am Montag zu einer Friedenskundgebung in Prag auf. Thomas Kirschner war dabei.
"Diese Aktion richtet sich gegen den Krieg der Israelis gegen den Libanon. Wir wollen, dass dieser Krieg aufhört, dass man aufhört, Zivilisten zu töten, die Infrastruktur zu bombardieren und die Städte im Libanon zu zerstören. Der Libanon leidet schon seit vielen Jahren, und auch diese Kämpfe bringen nur weitere Zerstörung. Deshalb fordern wir ein Ende des Krieges und Frieden im Nahen Osten."
Der Libanesische Klub will sich nun um humanitäre Hilfe für den Libanon bemühen. Auch wenn es unter den Teilnehmern einige Hisbollah-Schriftzüge zu sehen gab, war die Demonstration betont unpolitisch. Klub-Vorsitzender Ahmad Masri distanzierte sich ausdrücklich von radikalen Auslegungen:"Ich würde es so sagen: Eine Hand hat fünf verschiedene Finger. Es gibt unterschiedliche Ansichten, sowohl in Tschechien, wie auch im Libanon. Uns geht es darum, dass man in der Öffentlichkeit versteht, dass der Libanon ein friedliebender Staat ist, und dass die Menschen im Frieden leben wollen."
Für Mittwoch ist auf dem Prager Namesti Miru, dem Friedensplatz, bereits die nächste Solidaritätskundgebung für die Menschen im Libanon angekündigt, organisiert unter anderem vom Verband tschechischer Muslime. Während deren Vorsitzender Vladimir Sanka das israelische Vorgehen im Libanon als unangemessen kritisierte, äußerte die tschechische Filiale der pro-israelischen "Christlichen Botschaft Jerusalem" (ICEJ) Besorgnis vor der Kundgebung und rief die Unterstützer Israels in Tschechien zu einer eindeutigen Stellungnahme auf.