Tschechien hat bisher 180 Landsleute aus dem Libanon evakuiert

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Die Spirale der kriegerischen Gewalt im Nahen Osten dreht sich schneller. Knapp eine Woche nach Beginn der israelischen Libanon-Offensive "Angemessener Preis" warnten mehrere EU-Staaten am Montag vor einem Flächenbrand. Der Exodus aus dem Libanon setzt sich fort. Tausende Ausländer verließen auch am Sonntag und am Montag das Krisengebiet, darunter über 100 Tschechen. Über deren Rückkehr in die Heimat berichtet Lothar Martin.

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Das tschechische Außenministerium hat im Zusammenhang mit der Eskalation des Konflikts im Libanon in den zurückliegenden Tagen gleich zweimal alle im Libanon sich aufhaltenden Tschechen dazu aufgefordert, sich bei der Botschaft in Beirut zu melden und das Land zu verlassen. Von der Möglichkeit, aus der Krisenregion ausgeflogen zu werden, haben inzwischen ca. 180 Tschechen Gebrauch gemacht. Am Sonntag, bevor die erste Spezialmaschine der Tschechischen Armee mit rund 100 Insassen in Prag gelandet ist, war die Situation am Vormittag wie folgt vom stellvertretenden tschechischen Außenminister Tomas Pojar dargestellt worden:

"In diesen Minuten haben rund 80 tschechische Bürger die Grenze vom Libanon nach Sysien passiert und fahren in Richtung der syrischen Stadt Lattakia weiter, wo sich ein Flughafen befindet, auf dem bereits 100 Tschechen auf ihre Evakuierung warten."

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Diese Evakuierung ist dann im weiteren Verlauf des Tages reibungslos erfolgt, denn noch am gleichen Tage sind die vor den Kriegshandlungen im Libanon geflüchteten rund 100 Tschechen wohlbehalten in Prag eingetroffen. Die 80 Tschechen, die noch sonntags auf dem Landweg nach Syrien unterwegs waren, sind in der Nacht zu Dienstag auf dem Prager Flughafen gelandet. Aber nicht nur sie allein, wie Michal Buchacek vom Außenministerium bestätigte:

"Die Spezialmaschine der Regierung ist in der Nacht zu Dienstag um ein Uhr in Prag gelandet. Insgesamt sind rund 80 tschechische Bürger in die Heimat zurückgekehrt, ein weiterer Teil der Insassen waren Bürger aus der Slowakei."

Während Buchacek gleichzeitig mitteilte, dass von den wenigen noch im Libanon verbliebenen tschechischen Bürgern bisher kein einziger die angebotene Möglichkeit des Ausfliegens aus der Krisenregion nutzen wolle, hält sie Außenminister Cyril Svoboda prinzipiell weiter aufrecht:

"Selbstverständlich wird es erforderlich sein, in der humanitären Evakuierung fortzufahren. Die Tschechische Republik wird dies tun und wir werden dafür keine Mittel und Kräfte scheuen, sondern ganz sicher weiter helfen."