Europazug 2006

Es sind über 100 Menschen, die ab dem 24. April acht Tage lang mit dem Europazug reisen. Ihre Fahrt führt sie durch sieben EU-Staaten: Deutschland, Tschechien, Österreich, Slowenien, Ungarn, die Slowakei sowie Polen. Ziel ist es, mit den Menschen aus diesen europäischen Regionen ins Gespräch zu kommen sowie kulturelle Vielfalt zu präsentieren wie auch zu erleben. Jan Linek mit den Einzelheiten.

Foto: www.mitost.de

An Bord des Europazuges befinden sich junge Menschen aus 13 Ländern. Während Ihrer achttägigen Fahrt diskutieren sie mit Politikern, Intellektuellen, Wissenschaftlern und Journalisten. Es geht um Meinungen und Wünsche der Menschen in den neuen EU-Staaten, um neue Europavisionen, aber auch um Vorbehalte und Bedenken. Den Rahmen für den Europazug haben die Robert-Bosch-Stiftung und die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik gegeben. Sascha Götz, der Geschäftsführer einer der beteiligten Organisation Mitost, erklärte:

"Wir haben als Thema Mobilität, aber auch Bildung. Wir diskutieren das Verhältnis der Europäischen Union zu ihren Nachbarstaaten, das Thema Minderheiten und Jugend in Europa. Ferner beschäftigen wir uns mit der Vision, wie Europa in der Zukunft aussehen wird."

Diese Zugfahrt steht symbolisch für die Mobilität und Möglichkeit grenzüberschreitender Zusammenarbeit in der neuen, erweiterten Europäischen Union. Die Jugendlichen haben sich mit kreativen Ideen für die Mitfahrt beworben. Sie werden Menschen in den verschiedenen Ländern an den Bahnhöfen ansprechen und einbeziehen. Sie präsentieren vor Ort Filme, spielen Theater, halten Lesungen und musizieren. Sascha Götz:

"Ich möchte eine Jazz-Band zusammen stellen, bei der in jedem Land ein Musiker dazusteigt. Es wird dann im Zug geprobt und an jeder Haltestelle wird diese Band dann im Bahnhof spielen. Die Aktionen finden im Zug statt, in Form von Diskussionen und Workshops, aber auch bei den Festivals in den verschiedenen Städten, die wir besuchen."

An den Bahnhöfen wird dann ein gemeinsames Europafest gefeiert. Der Europazug soll mehr darstellen, als nur eine Fahrt mit einem Zug. Er soll Menschen verbinden, Städte, Länder und Initiativen.

"Uns ist vor allem daran gelegen zu zeigen, dass Europa nicht in Brüssel stattfindet, sondern vor Ort. Es findet ein Europafest mit den Menschen aus diesen Ländern statt. Wir versuchen die Menschen in jeder Stadt zu erreichen und mit ihnen auch darüber ins Gespräch zu kommen, wie sie sich Europa vorstellen, was sie erwarten oder was sie von der Europäischen Idee bereits erreicht hat", sagt Sascha Götz.

Zum Jahrestag der EU-Erweiterung, am 01. Mai, wird der Europazug dann wieder in Berlin ankommen. Bei einer großen Abschlussveranstaltung sollen die Ergebnisse der Zugfahrt sowie eine europäische Deklaration der Jugendlichen präsentiert werden. Die Reise mit dem Zug soll nicht nur eine unterhaltsame Fahrt durch Europa darstellen. Den Initiatoren geht es vor allem um einen symbolischen Akt. Sie wollen zeigen: der Zug ist Europa!