Turin 2006: Tschechiens Eishockeycracks blamieren sich gegen die Schweiz

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Bei den Winterspielen in Turin haben seit Mittwoch auch die Eishockeyspieler in das olympische Geschehen eingegriffen. In Tschechien wird dabei das Auftreten der nationalen Stars um Dominik Hasek, Jaromir Jagr & Co. wie immer mit Spannung erwartet. Wie diese sich in ihren ersten Partien mit Deutschland und der Schweiz geschlagen haben, und ob das tschechische Skilanglaufass Katerina Neumannova eine zweite Medaille holen konnte, das verrät Ihnen Lothar Martin.

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In vielen mehr oder minder großen Sportnationen ist es bereits zu einer Unsitte geworden, im Vorfeld Olympischer Spiele über die erhoffte, ja mitunter schon "geplante" Medaillenausbeute der eigenen Sportler zu spekulieren. Auch die Tschechische Republik macht da keine Ausnahme. Angesichts der guten bis hervorragenden Leistungen mehrerer einheimischer Wintersportler schossen die Prognosen der Prager Journalisten vor den Spielen in Turin noch besonders ins Kraut. Gleich neunmal Edelmetall "versprach" zum Beispiel die Tageszeitung "sport" und pries die Skilangläuferin Katerina Neumannova in ihren "Planungen" schon als dreifache Medaillengewinnerin an. Der tüchtigen und ihren Sport mit Hingabe betreibenden Katka aus dem südböhmischen Zadov durfte man für die olympischen Wettkämpfe durchaus einiges zutrauen, aber - und das zeigt sich bei dieser Olympiade wieder einmal deutlich - auch die Konkurrenz schläft nicht. Den "Medaillenplanern aus Prag" zufolge hätte sie nämlich am Donnerstag in der Disziplin über 10 km klassisch eine Bronzemedaille erringen sollen. Aber gerade die altbewährte Doppelstocktechnik liegt der 33-jährigen Athletin nicht so recht. Und so kam es auch nicht von ungefähr, dass sie sich auf der schweren Strecke in Pragelato den jüngeren Kontrahentinnen aus Estland und Norwegen beugen musste und leider nur den fünften Platz belegte. Katerina Neumannova ging nach dem Rennen zunächst auf die Schneeverhältnisse ein, aber sie wollte nichts beschönigen:

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"Der nasse Schnee ist schwer zu laufen, da die Loipe langsamer ist. Und das kostete viel Kraft, die mir heute beim achten Kilometer ausgegangen ist."

Am Mittwochnachmittag war es soweit: Die tschechischen Eishockeycracks kreuzten zum Auftakt des Olympiaturniers mit Deutschland die Klingen. Doch anstatt einer Gala gab es in der zehnten Minute den ersten Schock als Goalie Dominik Hasek mit einer Muskelverletzung vom Eis musste. Und Ersatztorwart Tomas Vokoun musste sogar noch vor der ersten Drittelsirene das Führungstor der Deutschen hinnehmen. Mit viel Routine und etwas Geschick konnten die Spieler um Kapitän Robert Lang dann aber noch mit 4:1 den erwarteten Auftaktsieg einfahren. Aber zuviel Routine und mangelnde körperliche Frische wird auch schnell bestraft. Das erfuhren die tschechischen Puckjäger schon tags darauf, als sie dem Außenseiter Schweiz mit 2:3 unterlagen. Stürmer Martin Rucinsky nahm nach dieser Pleite dann auch ein Blatt vor den Mund:

"Ich denke, dass wir von Anfang an nicht gut gespielt und daher auch verdient verloren haben. Die Schweizer waren wirklich besser. Wir hatten zudem eine 5:3-Überzahl, die wir nicht genutzt haben, und eine ungeschriebene Regel sagt: Wer da kein Tor erzielt, der kann das Spiel nur schwer gewinnen."

Am Samstag gegen Finnland und am Sonntag gegen Italien müssen die tschechischen Cracks nun nachweisen, dass man auch sie nicht zu Unrecht in Prag als den vermutlichen Gewinner der Silbermedaille eingestuft hat.

Autor: Lothar Martin
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