Winterspiele: Tschechien geht mit 82 Sportlern in Turin an den Start
Drei Wochen sind seit dem Neujahrstag vergangen, und genau noch drei Wochen verbleiben, bis am 10. Februar in Turin die XX. Olympischen Winterspiele beginnen. Deshalb hat auch die Tschechische Republik am Donnerstag in Prag ihr Aufgebot für das erste große Topereignis des Jahres bekannt gegeben. Lothar Martin war bei der Verkündung für Radio Prag vor Ort.
"Die tschechische Olympiamannschaft wurde in folgender Stärke gebilligt: Die Mannschaft setzt sich zusammen aus 82 Sportlern, davon sind 62 Männer und 20 Frauen, sowie aus 89 Begleitpersonen, so dass das Gesamtaufgebot 171 Personen umfasst."
Für den einheimischen Sportfan sowie die internationale Öffentlichkeit ist jedoch viel wesentlicher, mit welcher Quantität und Qualität sich das Aufgebot der aktiven Sportlerinnen und Sportler zusammensetzt. Und da ist sich der COV-Vorsitzende Milan Jirasek ziemlich sicher, dass Tschechien in Turin mit einer schlagkräftigen Mannschaft wie lange nicht an den Start gehen wird:"Ich denke, dass dieses Team zum einen das zahlenmäßig größte aller Zeiten als auch das stärkste unserer Geschichte ist. Und zwar deshalb, weil wir in Turin nicht nur in einer Sportart oder einer Disziplin stark vertreten sind, sondern weil unsere Ambitionen auf mehreren Schultern verteilt liegen. So wie man in der Wirtschaft das Risiko bei Geschäften und Investitionen mehrfach aufteilt, so haben auch wir in Turin mehrere Eisen im Feuer, und ich denke, dass einige von ihnen erfolgreich geschmiedet werden."
Das ist in der Tat der Fall, denn neben dem einzigen tschechischen Olympiasieger von Salt Lake City, dem Freestyl-Skiakrobaten Ales Valenta, sind in der tschechischen Mannschaft auch die vierfache olympische Medaillengewinnerin im Skilanglauf, Katerina Neumannova, und das Team des amtierenden Weltmeisters im Eishockey vertreten. Hinzu kommt mit Vierschanzentourneesieger Jakub Janda ein erstmals seit Jahren wieder großer Hoffnungsträger im Skispringen. Daher ist auch Frantisek Dvorak schon jetzt hin und her gerissen bei der Frage, wie oft er als Chef des tschechischen Teams einer Siegerehrung beiwohnen möchte:
"Eine Prognose abzugeben ist immer problematisch, denn wir reden von Sport. Nichtsdestoweniger würden wir mit drei Medaillen die Bilanz der letzten Spiele einstellen, jedes Edelmetall darüber hinaus wäre schön. Ich persönlich habe schon mehrfach kundgetan, dass ich insbesondere dann zufrieden wäre, wenn ich sechs Mal an den Siegerehrungen teilnehmen dürfte."