Radio Prag - nahbarer und wärmer als je zuvor

Joachim und Thomas Bitzer (2. u. 5. v.l.) zu Besuch in der Redaktion - Foto: J. Bitzer

Im Hörerforum geht es heute noch ein klein wenig um die Olympiade, außerdem um deutschen Müll in Tschechien, tschechische Namen in Deutschland und außerdem sind zwei Hörer ganz unmittelbar zu Gast in der Sendung. Zu den nächsten Minuten lädt Sie Thomas Kirschner ein.

Goldmedaillengewinnerin Katerina Neumannova bei der olympischen Schlussfeier - Foto: CTK
Liebe Hörerinnen und Hörer, nach 14 Tagen einmal mehr herzlich willkommen bei Ihrer Sendung auf Radio Prag, herzlich willkommen beim Hörerforum - der Ausgabe Nr. 1 nach Olympia. In Tschechien hat das zweite Fernsehprogramm während der gesamten zwei Wochen ausschließlich aus Turin berichtet, und für alle, die mehr als 24 Stunden Olympia am Tag brauchen, wurde ein neuer Sportkanal eingerichtet. Mit dem Olympiafieber befasst sich auch Jürgen Kückelhaus aus Mettmann, der auf unser Olympia-Feuilleton von Lothar Martin Bezug nimmt. Herr Kückelhaus schreibt:

"Liebe Radio Prag Redaktion, recht treffend war wieder einmal der Beitrag im Feuilleton. Das Olympia-Fieber ist ausgebrochen: Einnahme von Medizin zwecklos; die volle Heilzeit von 16 Tagen muss in Anspruch genommen werden. Baron Pierre de Coubertin hat sicherlich nicht geahnt, wie sehr seine olympische Idee in gut 100 Jahren mutiert. Sport als Kommerz in allen Variationen. Aber es werden mit Sicherheit wieder tolle olympische Spiele!"

Das können wir im Rückblick sicher alle bestätigen, auch wenn sich aus tschechischer Sicht die allzu selbstsicher abgezählten Medaillenhoffnungen nicht alle erfüllt haben. Aber zweimal 24 Stunden Sportfernsehen weisen ja vor allem auf den olympischen Gedanken: Dabei sein ist alles! Das meint auch unserer Hörer Ludwig Hansen aus Dinslaken. Er schreibt:

"Ich bin seit 1972 unserem Kurzwellenhobby verbunden. Wegen beruflicher Belastung hatte ich mich vorübergehend zurückgezogen; im ´hohen Alter´ bin ich jetzt aber wieder zurückgekehrt. Beim Hörerforum würde ich auch gerne mal begrüßt."

Was hiermit gerne geschehen ist. Und Grüße gehen natürlich an alle Hörer draußen an den Geräten, an die alten Kurzwellenfüchse, aber auch an neue Gäste auf den Wellen von Radio Prag. Einer von ihnen ist Dirk Prochaska aus Chemnitz. Er schreibt uns:

"Ich gehöre erst seit kurzem zu den Hörern von Radio Prag und verfolge Ihr Programm ein- bis zweimal in der Woche, soweit es meine Zeit erlaubt. Die Nachrichten interessieren mich immer besonders. Ich höre immer mit meinen Röhrengeräten aus den 50er und 60er Jahren. Der Abschlußtest nach erfolgter Restaurierung ist jetzt öfters der Empfang von Radio Prag."

Ein nicht ganz so altes "neues" Radio hat auch Hermann J. Joos aus Zizers in der Schweiz:

"Ein Grund, warum ich Ihnen schreibe: Mit meinem neuen Second-Hand-Empfänger empfange ich Radio Prag sagenhaft gut, von A bis Sendungsschluß. Ein weiterer Grund: langsam geht's bei mir in Richtung Pension. Ich möchte das Kurzwellenhören wieder etwas intensiver betreiben und etwas mehr in Kontakt mit Euch Radiomachern kommen."

Foto: Archiv ČRo 7
Dazu, lieber Herr Joos, müssen Sie uns nur gelegentlich schreiben. Unsere QSL-Karten und eine ganze Reihe hübscher Radio-Prag-Souvenirs warten bereits auf Sie und auf alle Hörer, die uns Empfangsberichte schicken. Und ganz besonders freuen wir uns natürlich über Ihre Meinungen, Kommentare oder Erinnerungen zu Radio Prag. Näheren Kontakt zu Radio Prag wollte auch unser langjähriger Hörer Thomas Bitzer - und so ist er mit seinem Bruder Joachim gleich auf einen Sprung in der Redaktion vorbeigekommen:

Sie kennen Radio Prag vom Hören - jetzt haben Sie Radio Prag zum ersten Mal gesehen! Sieht Radio Prag anders aus, als es sich anhört?

"Nein, ich habe es mir in etwa so vorgestellt, wie ich es hier gesehen habe, aber es war trotzdem interessant, den Sender, den ich schon in den 80er Jahren sehr oft und gerne über Kurzwelle gehört habe, endlich mal vor Ort zu besuchen und zu sehen, wo die ganzen Beiträge entstehen, die ich so gerne gehört habe."

Joachim und Thomas Bitzer  (2. u. 5. v.l.) zu Besuch in der Redaktion - Foto: J. Bitzer
Was verbindet Sie mit Radio Prag?

"Bei mir war es eigentlich das Interesse am Kurzwellenempfang, was ich vor allem in den 80er Jahren hatte. Zu dieser Zeit war es sehr schwer, an Informationen aus osteuropäischen Ländern heranzukommen. Aus diesem Grunde habe ich immer sehr gerne Radio Prag gehört. Natürlich war es klar, dass damals vor der Wende die Nachrichten und Berichte einer gewissen Färbung unterlagen, aber es war die einzige Quelle, von der man wirklich unmittelbar aus dem Land selbst etwas erfahren konnte."

Erinnern Sie sich noch an die Sendungen der 80er Jahre? Wie hat sich Radio Prag damals angehört?

"Für mich hat sich Radio Prag damals unnahbarer und kälter angehört - so wie man sich kommunistisch gefärbten Rundfunk in Westdeutschland auch vorgestellt hat. Speziell erinnern kann ich mich aber nur noch an die Souvenirs, die ich auch heute noch habe - QSL-Karten für Empfangsberichte, oder auch eine Dia-Serie "Tschechoslowakischen Dörfer", die ich bekommen habe, weil ich auch per Brief mit Radio Prag in Korrespondenz stand."

Seitdem hat sich in Tschechien und auch bei Radio Prag eine Menge verändert - es gibt aber auch Kontinuitäten, erinnert sich Thomas Bitzer:

"Ich weiß nur, dass die Frequenz 6055 kHz war, und ich glaube die ist es heute immer noch."

Jedenfalls in der 14-Uhr-Sendung! Soweit unser Hörer Thomas Bitzer bei seinem Besuch bei Radio Prag in der vergangenen Woche. Auf die Geschichte von Radio Prag kommen wir in diesem Jahr sicher noch öfter zurück, denn im August steht ja der 70. Geburtstag von Radio Prag an. Für den Rest der Sendung möchte ich mit Ihnen aber wieder in die Gegenwart und zu weiteren Hörerbriefen zurückkehren. Horst Krüger aus Hannover beschäftigt sich mit einem unerfreulichen Thema, über das wir zuletzt öfter berichten mussten: In Tschechien waren verschiedene illegale Deponien mit Müll aus Deutschland entdeckt worden - insgesamt soll es sich um mehr als 600 LKW-Ladungen handeln. Herr Krüger schreibt dazu:

"Es ist ein Skandal, mit welcher Skrupellosigkeit Zeitgenossen versuchen, auf Kosten der Allgemeinheit ihren Gewinn zu maximieren und sich dabei einen Dreck um bestehende Gesetze und Verordnungen kümmern. Das Wort ´Moral´ scheint immer mehr zu einem lästigen Begriff zu verkommen. Man kann nur hoffen, dass es gelingt, diese kriminellen Typen sowohl auf unserer wie auch auf ihrer Seite der Grenze zur Rechenschaft zu ziehen. Da bin ich mir allerdings nicht so sicher."

Zum gleichen Thema hat sich auch Jens Michael Lukasch aus Mainz zu Wort gemeldet:

"Ich habe folgende Mail an das Bundeskanzleramt in Berlin geschickt. Ich hoffe dass Ihnen hierdurch bei dem Müllproblem geholfen wird. Die Antwort lasse ich Ihnen zukommen."

Und Herr Lukasch hängt auch seine Mail an das Kanzleramt an. Dort schreibt er:

"Sehr geehrte Damen und Herren, ich verfolge seit Wochen dass in Tschechien regelmäßig deutscher Müll abgelagert wird. Es handelt sich bereits um mehrere Tonnen. Was gedenkt die deutsche Regierung hier zu tun? Ich bitte Sie um eine Auskunft zu diesem heiklen Thema.

Mit besten Grüßen

Jens Michael Lukasch"

Vielen Dank für Ihre Unterstützung; wir werden sicher über das Thema noch weiter berichten! Und wir bleiben im letzten Hörerbrief dieser Sendung bei tschechischen Nachnamen und kommen von Jens Michael Lukasch zu Björn Lubos aus Wolfsburg. Er schreibt:

"Ich bin über das Internet auf Euch aufmerksam geworden, da ich schon seit einiger Zeit auf der Suche nach Informationen zu meinem tschechischen Nachnamen ´Lubos´ bin. Ich weiß, dass Lubos in Tschechien ein Vorname ist, und möchte gerne erfahren, welche Bedeutung hinter dem Namen steckt."

Das können wir noch schnell verraten - Lubos ist die Abkürzung des altslawischen Namens Lubomir, und der bedeutet zu Deutsch "der Friedliebende". Und damit ist es höchste Zeit, Ihnen friedvolle 14 Tage bis zum nächsten Hörerforum zu wünschen. Machen Sie´s gut und schreiben Sie uns - wie stets an die Adresse: Radio Prag, Vinohradska 12, 12099 Praha 2, Tschechische Republik. Oder per E-Mail an: [email protected].