Caritas-Mitarbeiter helfen in Südostasien
In diesen Tagen wurde weltweit der Opfer der verheerenden Tsunami-Katastrophe gedacht, die vor einem Jahr über Südostasien hereinbrach. An der Hilfe für die betroffenen Regionen beteiligt sich auch die Tschechische Republik. Während der ersten Monate dieses Jahres haben tschechische Bürger mehr als 360 Millionen Kronen (ca. 12 Millionen Euro) an die größten tschechischen Hilfsorganisationen gespendet. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl zählt Tschechien damit zu den spendabelsten Ländern. Martina Schneibergova sprach mit zwei Mitarbeiterinnen der Tschechischen Caritas, die in Südostasien tätig waren.
Die Caritas-Mitarbeiter beteiligen sich des Weiteren am Wiederaufbau der Dörfer, dem Bau von Häusern aus umweltfreundlichem Material und der Rekonstruktion von Schulen.
Aus Sri Lanka kehrte vor kurzem Ilona Labutova zurück. Im Rahmen eines Caritas-Projektes hat sie Sozialarbeiterinnen und Arbeiter geschult. Diejenigen, die für die psychosoziale Arbeit ausgesucht wurden, waren ihren Worten zufolge sehr eifrige und begeisterte Schüler.
"Es war allerdings interessant, wie uns die dortigen Bürger empfangen haben. Denn sie sind gar nicht gewöhnt, dass jemand kommt, um sich um ihren psychischen Zustand zu kümmern und nichts Materielles mitbringt. Es dauerte eine bestimmte Zeit, bis wir ihnen erklärt hatten, dass wir gekommen sind, um ihnen zuzuhören und zu helfen, ihre Probleme zu lösen. Dass wir aber kein Geschirr oder Werkzeug dabei haben."Katerina Stejskalova zufolge ist die Lage in Indonesien am schlimmsten:
"Das, was in Indonesien passierte, unterscheidet sich stark von den anderen Regionen. In Indien wurde beispielsweise die erste Häuserreihe in einem Dorf von der Flutkatastrophe betroffen, aber das Dorf steht weiterhin und funktioniert. In Sri Lanka sind zwar ganze Dörfer verschwunden, aber die Verwaltungszentren haben überlebt, während beispielsweise im indonesischen Banda Aceh ein ganzer Landstrich verschwunden ist. Dort gibt es einfach nichts mehr. Man kann Stunden lang mit dem Auto fahren und sieht nur Ruinen und hier und da ein Zelt, in dem die Leute leben. Aber die Verwaltungszentren gibt es nicht mehr. Es ist das schlimmste, was ich je gesehen habe."
Die von der Caritas gestarteten Hilfsprojekte sind langfristig, die meisten wurden auf drei Jahre angelegt. Das Ziel sei es, so die Koordinatorin, dass das, was die Caritas-Mitarbeiter im Rahmen der verschiedenen Projekte aufgebaut haben, auch weiterhin funktioniert.