Zwei Wochen nach "Katrina": USA nehmen tschechische Hilfe an
Zwei Wochen nach der Hurrikankatastrophe im Süden der USA und eine Woche nach den Hilfsangeboten der Tschechischen Republik war es am Sonntag endlich so weit: Die erste Maschine mit Hilfsgütern für die Katastrophenopfer verließ den Prager Flughafen in Richtung Vereinigte Staaten. Weitere sollen folgen. Zurück bleibt aber auch in Prag ein schales Gefühl wegen der schleppenden Koordinierungsmaßnahmen in den USA. Thomas Kirschner berichtet.
"Vor allem in humanitärer Hinsicht handelt es sich um eine Geste der Solidarität gegenüber denen, die von der Katastrophe in den USA betroffen sind."
Der Botschafter der Vereinigten Staaten in Prag, William Cabaniss, betonte die symbolische Bedeutung, dass die USA gerade am 11. September Unterstützung erfahren und dankte der Tschechischen Regierung. Die hatte für die Katastrophenopfer bereits am vorvergangenen Wochenende Hilfsgüter im Wert von 25 Mio. Kronen, etwa 1 Mio. US-Dollar, zur sofortigen Abrufung bereitgestellt.
"Am vergangenen Freitag habe ich mich erneut mit Premier Paroubek und dem stellvertretenden Außenminister Basta getroffen. Wir haben über die Lage in den USA gesprochen und darüber, welche Arten von Hilfe in dieser Situation nützlich sein könnten. Das ist die erste offizielle Antwort der Vereinigten Staaten auf die Angebote der Tschechischen Republik, und ich glaube, dass noch viel weitere Hilfe in die betroffenen Gebiete fließen wird, denn es wird noch lange dauern, die Golfküste wiederherzustellen."Das desaströse Management der Hilfsmaßnahmen in den USA schlägt dabei auch auf den Umgang mit den europäischen Angeboten durch. Tatsache ist: bei der Unterredung am Freitag hatte Botschafter Cabaniss noch erklärt, die USA wollten vorerst nicht auf die Hilfsangebote der Tschechischen Republik zurückgreifen. Der Grund, eineinhalb Wochen nach der Katastrophe: Der Krisenstab in Washington müsse erst eine Prioritätenliste ausarbeiten. Entsprechend reserviert äußerte sich Svoboda über das Verhalten der amerikanischen Seite.
"Weitere Hilfsmaßnahmen werden davon abhängen, wie die konkreten Bedürfnisse in den betroffenen Gebieten aussehen, denn schließlich muss es sich um wirkliche Hilfe handeln, das heißt, es ist Zustimmung und guter Willen auf beiden Seiten notwendig."