Hurrikan Katrina: Tschechien bietet USA Katastrophenhilfe an
Rund eine Woche ist es her, seit der verheerende Hurrikan Katrina über die Südostküste der Vereinigten Staaten hinweg zog - Tage, in denen sich zeigte, dass auch die letzte verbliebene Supermacht mit einer Katastrophe dieses Ausmaßes nicht ohne Weiteres allein fertig wird. Am Sonntag baten die USA daher offiziell die Europäische Union und die NATO um Hilfe für die Katastrophenopfer. Konkrete Maßnahmen besprachen Präsident Vaclav Klaus und Premier Jiri Paroubek am Montag mit dem amerikanischen Botschafter in Prag, William Cabaniss. Thomas Kirschner berichtet.
"Es kann sich dabei um Reparaturteams zur Wiederherstellung der Wasserversorgung handeln, um medizinische Kräfte, ggf. können wir auch Teile eines Feldkrankenhauses bereitstellen, außerdem Rettungseinheiten, eine Einheit zur chemischen Aufbereitung von Wasser, Einheiten zum Abpumpen des Hochwassers und schließlich Mittel zur Wasseraufbereitung",
sagte Premier Paroubek und unterstrich, dass Tschechien bei den Hilfsangeboten auf die Erfahrungen von den großen Überschwemmungen im Sommer 2002 zurückgreifen kann. Noch in dieser Woche wird der Krisenstab der US-Regierung darüber entscheiden, welche Angebote angenommen werden, erklärte Botschafter William Cabaniss.
"Die tschechischen Hilfsangebote werden jetzt unmittelbar vom Krisenstab im State Department in Washington geprüft, von dort werden wir dann spezifische Anforderungen erhalten, mit denen wir bis zum Ende der Woche auf die tschechische Regierung zutreten und sagen können: Wir werden ganz sicher dieses und jenes Angebot gebrauchen können."Sicherlich Verwendung geben wird es für eine finanzielle Soforthilfe in Höhe von 25 Mio. Kronen (rund 1 Mio. Dollar), die die tschechische Regierung noch am Sonntag bereitgestellt hat - in erster Linie eine Solidaritätsgeste an den wohlhabenden amerikanischen Bündnispartner. Premier Paroubek dazu:
"Das Geld steht erst an zweiter Stelle; das Hochwasser ist eine Sache, bei der Freunde mit praktischer Hilfe reagieren müssen, und im Moment geht es vor allem um konkrete Hilfe durch unsere Rettungskräfte."
Und die sind laut Paroubek auf Abruf einsatzbereit.