Früher Pferdeeisenbahn, heute Bus

Neue Busverbindung zwischen Budweis und Linz; Jan Zahradník (der zweite von rechts) und Josef Pühringer (der zweite von links) Foto: CTK
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Seit vergangener Woche gibt es eine neue Busverbindung zwischen der Stadt Ceske Budejovice / Budweis und dem österreichischen Linz. Mit dem Projekt wird an die alte Pferdeeisenbahn zwischen der südböhmischen und der oberösterreichischen Metropole angeknüpft. Bára Procházková bringt Ihnen mehr Informationen:

Neue Busverbindung zwischen Budweis und Linz; Jan Zahradník  (der zweite von rechts) und Josef Pühringer  (der zweite von links) Foto: CTK
Der grenzüberschreitende Busverkehr hat für die Region eine große Bedeutung, erklärt der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer:

"Die Bedeutung ist sehr groß, denn der Busverkehr ermöglicht ein besseres Zusammenkommen der Menschen jenseits und diesseits der Grenze. Und das bedeutet, dass die Menschen aus ganz Oberösterreich und die Leute aus Südböhmen besser zusammen kommen können. Denn wenn Grenzen beseitigt werden und wenn Nachbarregionen zu Partnerregionen in der Europäischen Union werden, dann ist damit lange nicht gesagt, dass auch die Menschen zusammen finden."

Die regelmäßigen Buslinien werden von den tschechischen Verkehrsbetrieben CSAD Ceske Budejovice sowie von der Österreichischen Postbus AG betrieben; die beiden Gesellschaften haben in der Region die Fahrpläne nun aufeinander abgestimmt. Die Fahrgäste können sechsmal am Tag unter anderem die Städte Ceske Budejovice, Cesky Krumlov und Kaplice auf der tschechischen Seite sowie Bad Leonfelden, Freistadt oder Linz auf der österreichischen Seite der Grenze erreichen. Die Fahrkarten werden sowohl in Kronen als auch in Euro verkauft, der Fahrpreis richtet sich nach tschechischen Verhältnissen, sagt der Geschäftsführer der Busbetriebe CSAD Ceske Budejovice Vladimir Homola. Wöchentlich werden nach seinen Angaben mehrere Dutzend Fahrgäste transportiert:

"Am häufigsten fahren Schüler in die Schule nach Bad Leonfelden und Tschechen, die in Österreich arbeiten, außerdem Touristen. Von der österreichischen Seite kommen dann meistens Schulklassen nach Tschechien. Aus Österreich kommen also Touristen und machen Ausflüge, die Tschechen fahren dagegen in die Schule und zur Arbeit."

Solche Projekte zeigen, dass bilaterale Zusammenarbeit zwischen Südböhmen und Oberösterreich gerade auf einer sachlichen Basis sehr gut läuft, sagte der südböhmische Landeshauptmann Jan Zahradnik gegenüber Radio Prag. Verkehrsprojekte gehören neben Kultur und Tourismus zu Bereichen mit einem intensiven Austausch, so Zahradnik:

"Die Zusammenarbeit mit Oberösterreich basiert auf mehreren Säulen, eine davon ist der Verkehr. Wir arbeiten zusammen bei Projekten wie zum Beispiel der Autobahn D3 oder bauen eine Eisenbahntrasse. Im Tourismusbereich haben wir gemeinsame Pläne wie zum Beispiel das Projekt `Gemeinsamer Böhmerwald`. In letzter Zeit entstehen neue Verkehrsprojekte wie Rundfahrten im Böhmerwald, die den Touristen sowie beispielsweise älteren Menschen ermöglichen sollen, die Schönheiten des Böhmerwaldes zu entdecken."

Die bilaterale Zusammenarbeit im Busverkehr wird auch in Zukunft erweitert, ab Dezember wird es eine weitere Verbindung aus Tschechien ins Skigebiet Hochficht geben.