In Tschechien hergestellte Beatmungsgeräte kommen auf den Markt
Während das tschechische Gesundheitsministerium derzeit Beatmungsgeräte aus dem Ausland anliefern lässt, wandern hierzulande hergestellte Maschinen demnächst wahrscheinlich in den Export.
Schon über 50 Gesundheitseinrichtungen in Tschechien haben Beatmungsgeräte der Marke CoroVent angefordert. Die Maschinen wurden von Wissenschaftlern der Technischen Universität Prag (České vysoké učení technické v Praze, ČVUT) für Corona-Patienten entwickelt. Die Herstellung hat die tschechische Firma MICo Medical übernommen. Nach Angaben des Firmenvertreters Michal Kazda werden die ersten Geräte Ende dieser Woche ausgeliefert.
„Wir haben ein Formular aufgesetzt, in das sich die Krankenhäuser eintragen können. Diese geben dabei aber nicht an, wie viele Beatmungsgeräte sie brauchen, denn die Lage ändert sich ständig“, so Kazda. Die Distribution und nötigen Schulungen laufen über die ČVUT. Laut Kazda will die Hochschule die vorhandenen Maschinen gleichmäßig verteilen.
Die Herstellung der ersten 182 Geräten wurde durch Spenden finanziert. Sie sind ausschließlich für tschechische Krankenhäuser vorgesehen. Der Medienvertreter von MICo Medical, Jan Kubát, erläutert: „Wir sind jetzt in einer komplizierten Lage, in der wir auch mit ausländischen Kunden verhandeln. Das heißt, die weitere Produktion wird von diesen Verträgen und natürlich vom Interesse des tschechischen Staates abhängen. Wir haben mehrfach an die Regierung appelliert und darauf hingewiesen, dass wir bei Abschluss der Verträge an diese gebunden und zur Lieferung ins Ausland verpflichtet sein werden.“
Er hätte erwartet, dass die Regierung besser auf die Bereitstellung der Beatmungsgeräte vorbereitet sein würde, so Kubát weiter. Denn es ginge nicht nur um die Maschinen, sondern auch um die Bedienung: „CoroVent bietet den Vorteil, dass das Personal schnell in die Bedienung eingearbeitet wird. Und darum ging es uns in der Hauptsache.“
Das tschechische Gesundheitsministerium kauft entsprechende Geräte derzeit im Ausland ein. 600 Maschinen werden aus anderen EU-Ländern und Nato-Beständen angeliefert.
Das Gerät CoroVent entstand in diesem Jahr durch die Zusammenarbeit der Fakultät für biomedizinisches Ingenieurwesen an der ČVUT, der Initiative Covid19 und MICo Medical. Nach früheren Angaben des Firmeninhabers Jiří Denner haben die Beteiligten sowie weitere Spender mehrere Dutzend Millionen Kronen in das Projekt investiert. Ihr Ziel sei es, Tschechien mit einer ausreichenden Menge an Geräten zu versorgen.