Corona: Staat unterstützt Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie
Die Regierung hat auf ihrer Sitzung am Montag das neue Hilfsprogramm Agricovid für Landwirte und Lebensmittelindustrie gebilligt.
Das tschechische Regierungskabinett stellt bis zu drei Milliarden Kronen (111 Millionen Euro) an Corona-Hilfen für die Lebensmittelindustrie und Landwirte bereit. Die Subventionen müssten aber noch von der Europäischen Kommission genehmigt werden, schrieb das Landwirtschaftsministerium in einer Presseerklärung.
Die Hilfszahlungen beziehen sich auf Unternehmen, deren Umsätze zwischen Anfang März und Ende November dieses Jahres um mindestens ein Viertel eingebrochen sind.
„Wir wollen durch das Agricovid-Programm die Lebensmittelproduzenten unterstützen, die in Folge der Corona-Pandemie große Verluste hinnehmen mussten. Die Verluste der Branche liegen bei etwa sechs Milliarden Kronen (222 Millionen Euro, Anm. d. Red.) monatlich. Am schwersten betroffen sind die Fleischproduzenten, Milchbetriebe, Bäckereien, Wein-, Obst- und Kartoffelbauern. Wir wollen mit der Auszahlung der Hilfsgelder möglichst früh beginnen“, führte Landwirtschaftsminister Miroslav Toman (Sozialdemokraten) an.
Der höchstmögliche Zuschuss liegt bei 200.000 Kronen (7400 Euro) pro Betrieb und 20.000 Kronen (740 Euro) pro einen Beschäftigten. „Die Unterstützung kann bis zu 75 Prozent der gesamten Einkommensverluste gegenüber 2019 abdecken, höchstens aber 800.000 Euro für Landwirte und 100.000 Euro für Lebensmittelproduzenten“, teilte das Landwirtschaftsministerium mit.
Die tschechische Agrarkammer fordert neben direkten Hilfsleistungen auch eine teilweise Erlassung der Sozialabgaben für die Beschäftigten in Landwirtschaftsbetrieben.