Kein Fortschritt: Erneuerbare Energien auch 2020 unterprivilegiert
In Tschechien ist 2020 keine einzige neue Windkraftanlage entstanden, neu hinzugekommen ist nur ein kleines Wasserkraftwerk. Auch Biomasse oder Erdwärme spielten bei der Modernisierung des Energienetzes keine Rolle.
Weiterhin groß ist demgegenüber die Nachfrage nach an Photovoltaik-Anlagen, insbesondere für Solarzellen als Dachinstallation. Merklich geringer ist das Interesse zur Installation von Wärmepumpen. Das gab die tschechische Kammer für erneuerbare Energien (Komora OZE) am Mittwoch in einem Pressebericht bekannt. Das Dokument basiert auf den vorläufigen Daten der in der Kammer vereinten Unternehmen.
Demnach wiesen die Windkraftanlagen in Tschechien Ende vergangenen Jahres eine Gesamtleistung von 340 Megawatt aus. Aus den Daten für das Jahr 2019 geht hervor, dass aus der Windenergie weniger als ein Prozent des verbrauchten Stroms gewonnen wurde. Ein ähnlicher Wert lässt sich auch für das Jahr 2020 erwarten. Im Gegensatz dazu liege der Durchschnitt in der gesamten EU bei 15 Prozent, bemerkte die Kammer.
Die größte Hürde für die Entfaltung der Windkraft in Tschechien sei weiterhin das Desinteresse von Seiten des Staates. Dabei seien Wind und Sonne heutzutage die billigsten Quellen zur Stromerzeugung, sagte Michal Janeček der Presseagentur ČTK. Janeček ist Vorsitzender der Tschechischen Gesellschaft für Windenergie, in der die Betreiber der Windkraftanlagen vereinigt sind.
Wie die Komora OZE weiter anführte, wurde im vergangenen Jahr ein kleines Wasserkraftwerk am oberen Flusslauf der Moldau in Betrieb genommen. Es hat eine Leistung von 240 Kilowatt und ist mit tschechischer Technologie ausgestattet. Ihr Hersteller ist die Firma Hydrohrom. Das Potenzial von kleinen Wasserkraftwerken im Land sollte bis zum Jahr 2050 auf insgesamt 47 Megawatt anwachsen. Dies geht aus der mittleren und eher zurückhaltend formulierten Variante eines Strategiepapiers der Kammer hervor.