Gemüsebauern: Für hohe Preise sind Supermarktketten und Mehrwertsteuer verantwortlich
In den vergangenen Monaten sind die Preise für Gemüse in Tschechien im Schnitt angestiegen. Laut den Landwirten liegt dies aber nach nicht an ihnen selbst.
Die Gemüsebauern würden in Tschechien ihre Waren an die Supermarktketten für ungefähr die Hälfte des Preises verkaufen, den die Verbraucher in den Geschäften anschließend bezahlen. Das sagte der Vorsitzende des Verbandes der Gemüsebauern in Böhmen und Mähren, Petr Hanka, auf einer Pressekonferenz am Montag. Die hohen Preise sind seinen Worten zufolge neben der Marge der Supermarktketten auch durch die hohe Mehrwertsteuer verursacht, die in Tschechien 15 Prozent beträgt. In anderen europäischen Ländern sei sie niedriger, so Hanka.
Vorige Woche haben die hiesigen Landwirte begonnen, Zwiebeln, Schnittlauch, Radieschen und Spargel zu ernten. In den nächsten Wochen kommen laut Hanka weitere Sorten dran wie beispielsweise Kohlrabi, Spinat und Salat. Gemüse wird in Tschechien auf einer Fläche von mehr als 11.000 Hektar angebaut. Zu den beliebtesten Sorten gehört neben ganzjährig gezüchteten Tomaten und Gurken vor allem das Frühlingsgemüse. Wegen des kühlen Wetters ist die Ernte laut Hanka in diesem Jahr um etwa zehn Tage verspätet. Außerdem sagte er, dass die Gemüsebauer nicht über ausreichend Lagerkapazitäten verfügen würden. Solange in den Geschäften nicht wenigstens die Hälfte des Gemüses aus Tschechien stamme, werde keine Preisstabilität erreicht, merkte Hanka an.
Die Bauernverbände bemühen sich derzeit, den Konsum tschechischen Gemüses und Obstes mit einer speziellen Werbekampagne zu unterstützen. Dabei erinnern sie daran, dass die Uno 2021 zum Internationalen Jahr für Obst und Gemüse erklärt hat.