Tschechien erreicht Tag des Steuerzahlers drei Wochen vor der Eurozone
Am Freitag wird in Tschechien der „Tag des Steuerzahlers“ gefeiert. Er liegt in etwa drei Wochen vor dem Datum der Eurozone. Dort entfällt der Tag laut dem Durchschnittswert auf den 14. Juli.
Der „Tag des Steuerzahlers“ ist ein Fixpunkt, der das jeweilige Kalenderjahr in zwei mehr oder weniger ungleiche Hälften teilt – in jene Zeitspanne, in der sämtliche Beschäftigten eines Landes quasi für die Staatskasse arbeiten, und in die zweite Phase, in der sie für den eigenen Geldbeutel verdienen. Im vorigen und in diesem Jahr entfiel die Steuerfreiheit in Tschechien in etwa auf den Tag, der als Durchschnittswert für die OECD-Länder ermittelt wurde. Das geht aus der Rangliste des Thinktanks „Liberales Institut“ hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. Diese Institution ermittelt den „Tag des Steuerzahlers“ seit dem Jahr 2000.
In diesem Jahr wurde die Steuerfreiheit zuerst in Irland gefeiert, und das bereits am 12. April. Es folgten die Schweiz am 13. Mai und Südkorea am 18. Mai. Zu jenen Nationen, die erst sehr spät für den eigenen Geldbeutel verdienen, gehören traditionell die Franzosen. Sie begehen den Steuerzahler-Tag diesmal erst am 10. August. Von den Nachbarländern Tschechiens konnte sich nur die Slowakei schon ein paar Tage früher (22. Juni) über die Steuerfreiheit freuen. Polen liegt mit Tschechien gleichauf, während Deutschland die Schwelle am 5. Juli, Ungarn am 10. Juli und Österreich am 25. Juli erreicht.
„Aus offensichtlichen Gründen sind 2021 und 2020 die Jahre mit der kürzesten Steuerfreiheit in Tschechien, seit sie vom Liberalen Institut erfasst wird. Der Grund dafür ist die Coronavirus-Pandemie, die eine beispiellose Lage geschaffen hat. Ein echter Vergleich ist deshalb eher das Jahr 2010, als die tschechische Wirtschaft von der vorherigen Rezession sehr stark betroffen war. Gegenüber den Jahren vor der Pandemie haben wir uns jetzt um fast einen ganzen Monat verschlechtert, im Vergleich zu 2010 aber handelt es sich nur um eine Verschlechterung von einer Woche", erläuterte der Direktor des Liberalen Instituts, Martin Pánek.