Winterreifen in Tschechien um sechs Prozent teurer wegen Materialmangels
Die Preise für Winterreifen sind hierzulande im Jahresvergleich um rund sechs Prozent gestiegen. Hauptgrund sind fehlende Produktionsrohstoffe und teure Seecontainertransporte.
Für einen kompletten Satz Winterreifen zahlen die tschechischen Autobesitzer in diesem Herbst im Schnitt fast 500 Kronen (20 Euro) mehr als im Vorjahr. Trotz der höheren Preise aber hat die Nachfrage zugenommen. Bis Mitte September wurden 60 Prozent mehr Reifen verkauft als 2020 und ein Viertel mehr als 2019. Das geht aus Daten des Internetportals Pneumatiky.cz hervor.
Der Preisanstieg betrifft die Produkte aller Hersteller. Wieder teurer würden aber vor allem einige Reifenmarken aus China, informiert der Direktor des Internetportals, Vojtěch Schwangmaier. Aufgrund der kostspieligeren Transporte verlieren diese Reifen nach und nach ihren wichtigsten Wettbewerbsvorteil. Bereits im Frühjahr konnten einige chinesische Reifen preislich nicht mit europäischen Marken der Economy-Class mithalten. Das hieß für die Händler, dass es sich nicht lohnt, Reifen aus Asien zu importieren.
Trotz der Preiserhöhung ist laut Schwangmaier jedoch mit einem höheren Interesse an Winterreifen als im Vorjahr zu rechnen. „Obwohl sich auch in diesem Winter einige Einschränkungen beim Reisen nicht vermeiden lassen dürften, scheint es, dass die Menschen wieder in großer Zahl in die Berge fahren wollen. Das befördert natürlich das Interesse an neuen Winterreifen“, sagte der Direktor gegenüber der Presseagentur ČTK. Dies könnte schließlich zu Engpässen bei der Lieferung einiger Produkte in der Hauptperiode des Reifenwechsels führen – konkret ab der zweiten Oktoberhälfte bis zur ersten Novemberhälfte.
Parallel dazu ist das Interesse an Ganzjahresreifen in den zurückliegenden fünf Jahren um 151 Prozent gestiegen, so dass jetzt 6,8 Prozent der Fahrzeuge in Tschechien mit ihnen ausgestattet sind. 34 Prozent der Autofahrer gaben als Hauptgrund für den Kauf von Ganzjahresreifen an, dass ihnen der saisonbedingte Reifenwechsel zu lästig sei. Weitere 27 Prozent der Fahrer sagten, man wolle beim zweiten Satz finanziell sparen, und 22 Prozent meinten, dass die Winter in den letzten Jahren oft sehr mild gewesen seien.