Tschechische Firmen des Jahres: Sprachanalyse-Technik und Sneakers

Die Firma des Jahres in Tschechien heißt Phonexia und entwickelt Technologien für die Sprachanalyse. Zur Gewerbetreibenden des Jahres wurde die Schusterin Eva Klabalová gewählt. Die Preise wurden am Dienstag im Prager Palais Žofín überreicht. Mit ihnen werden kleine und mittelständische Unternehmen ausgezeichnet.

Foto:  Phonexia

Phonexia nutzt für die Technik der Spracherkennung als erste Firma in der Welt ausschließlich künstliche Neuronennetze, die das menschliche Nervensystem simulieren sollen. So kann anhand der Stimme die Identität des Sprechenden bestimmt werden, zudem wird das Gesprochene in Textform gebracht. Die Firma betreut laut eigenen Angaben mittlerweile Projekte in 60 Ländern der Welt. Unter anderem nutzt auch das forensische Labor des deutschen Bundeskriminalamts die Spracherkennungstechnik der Firma.

Foto:  Phonexia

Phonexia wurde 2006 von IT-Spezialisten der Technischen Hochschule in Brno / Brünn gegründet. Das ursprüngliche Startup begann dann vor allem seit 2016 zu wachsen, damals konnten die Umsätze innerhalb eines Jahres fast verdoppelt werden. 2020 lag der Umsatz bei 65 Millionen Kronen (2,55 Millionen Euro), bei insgesamt 60 Beschäftigten. Phonexia macht 80 Prozent des Umsatzes im Ausland.

Foto:  Archiv von Eva Klabalová

Bei den Gewerbetreibenden siegte die Schusterin Eva Klabalová. Ausgebildet an der Tomáš-Baťa-Universität in Zlín sowie in den Niederlanden, stellt sie Sneakers aus Recyclingmaterial und Abfall her. Jeder Schuh ist dabei farblich ein Unikat. Klabalová arbeitet mit Fabriken in Tschechien, Italien, Portugal und China zusammen.

Die Auszeichnung „Tschechische Firma des Jahres“ wurde bereits zum 16. Mal vergeben. Ins landesweite Finale kommen jeweils die Sieger der Ausscheidungsrunden in den 14 Kreisen. Die Wahl trifft immer eine Fachjury.

Michal Hrabí  (Phonexia) und Eva Klabalová | Foto: Roman Vondrouš,  ČTK
Autor: Till Janzer
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