Schutz- und Glücksbringer: die Misteln

Misteln - jmelí

Sie wächst hoch auf einem Laubbaum, bleibt auch im Winter grün und trägt weiße Beeren: die Mistelpflanze. Zu ihrer angeblichen Zauberkraft nun ein paar tschechische Vokabeln.

Hexe - čarodějnice | Foto: Patou Ricard,  Pixabay,  CC0 1.0 DEED

Um die Misteln – jmelí ranken sich viele Legenden. Früher glaubte man, ein Zweig – větvička von ihnen halte Hexen – čarodějnice und böse Geister – zlí duchové vom Haus fern und schütze vor Feuer – oheň. Zudem sollte er gegen Verhexung – uhranutí und Verzauberung – očarování wirken und Fruchtbarkeit – plodnost bringen. Die Kelten nutzten die Mistel-Pflanze auch für ihre druidischen Heiltränke – léčivý nápoj.

Kuss - polibek | Foto:  Miami University Libraries,  Flickr,  public domain

Zu Weihnachten wird ein Mistelzweig in die Wohnung gehängt – pověsit, und zwar am Kronleuchter – lustr oder über der Tür – dveře. Er soll das ganze Jahr über zu Hause hängen, damit er der Familie Glück – štěstí bringt. Die Bedingung dafür ist angeblich, dass der Zweig mindestens eine Beere – bobulka trägt. Verliert der Strauch alle Beeren, soll er verbrannt werden.

Ein Kuss – polibek unter einem Mistelzweig gehört zu den Weihnachtsbräuchen und verheißt dem Glauben nach ewige Liebe – věčná láska. Damit die Misteln ihre Zauberkraft behalten, darf man sie weder kaufen noch selbst abschneiden, sondern muss sie als Geschenk bekommen – dostat darem. Auf Wiederhören! Na slyšenou!

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