Kalter Frühling wirkte sich vergangenes Jahr auf die Obsternte aus

Die Obsternte 2021 in Tschechien ist im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 133.867 Tonnen gesunken. 

Illustrationsfoto: Jitka Slezáková,  Tschechischer Rundfunk

Einen merklichen Ernterückgang verzeichneten die Obstbauern bei Zwetschgen. Sehr niedrig war ebenso die Kirschenernte.

Von keinerlei Frost waren die Aprikosen betroffen. Es wurden sogar viermal mehr Aprikosen als im Jahr zuvor geerntet. Im langfristigen Vergleich lag die Obsternste 2021 unter dem Durchschnitt. Dies teilte die Sprecherin des Zentralen landwirtschaftlichen Kontroll- und Testinstituts, Ivana Kršková, am Mittwoch mit.

Martin Ludvík | Foto: Milan Baják,  Tschechischer Rundfunk

Die Ursache der niedrigen Ernte sei vor allem der kalte Frühling gewesen, ergänzte die Sprecherin. Überdurchschnittlich hohe Schäden hätten zudem Hagelschauer verursacht. Die Frühlingsfröste hätten den Obstgärten dagegen nicht viel angehabt, sagte der Vorsitzende des tschechischen Obstbauernverbandes, Martin Ludvík. Seinen Worten nach herrschte ein ungünstiges Wetter während der Blütezeit, wodurch nur wenige Bienen und andere Bestäuber durch die Lüfte flogen. Laut Ludvík gibt es in Tschechien zudem immer weniger Obstgärten. Auch das wirke sich auf die Erntebilanz aus.

Illustrationsfoto: Miroslav Zimmer,  Tschechischer Rundfunk

Im vergangenen Jahr sind die Flächen der Obstgärten im Vergleich zu 2020 um zwei Prozent geschrumpft. Gegenüber 2017 sind die Flächen bereits um sieben Prozent reduziert. Die wichtigste Obstsorte hierzulande ist der Apfel. Im vorigen Jahr wurden sieben Prozent weniger Äpfel geerntet als 2020. Demgegenüber sind die Ernten von Birnen und Aprikosen gestiegen. Sehr schwach sei erneut die Pfirsichernte gewesen, sagte Kršková. In Tschechien höre man daher allmählich auf, Pfirsiche zu züchten, so die Sprecherin. Während der Kirschenernte regnete es stark, dadurch sind viele Früchte verdorben.

Die Erntemenge hat auf die Obstpreise in Tschechien keinen großen Einfluss, da das Land in der Obstproduktion nur zu 30 bis 40 Prozent autark ist. Die Preise richten sich nach der Entwicklung auf dem europäischen Markt.

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