Frühlingsfröste vermiesen Obsternte
In Tschechien wurde 2019 im Jahresvergleich um 27 Prozent weniger Obst geerntet. Insgesamt holten die Landwirte knapp 130.000 Tonnen Früchte von den Bäumen und Büschen. Der Grund für den Einbruch waren die Frühlingsfröste.
Bei allen Obstsorten mit Ausnahme von Marillen, Himbeeren und Brombeeren wurde vergangenes Jahr eine niedrigere Ernte verzeichnet. Im Vergleich mit der Durchschnittsernte der letzten fünf Jahre betrug der Rückgang 18 Prozent. Die Ergebnisse der Ernte wurden am Dienstag anlässlich der Eröffnung der Obstbauerntage in Hradec Králové / Königgrätz veröffentlicht.
Der Vorsitzende des Verbandes der Obstbauern, Martin Ludvík, erklärte, die endgültigen Ernteergebnisse hätten die Prognosen bestätigt. Man hatte mit einer um 25 Prozent niedrigeren Obsternte gerechnet. Die Obstbauern schätzen die Verluste für das vergangene Jahr auf rund 200 Millionen Kronen (7,84 Millionen Euro). Der Staat hat eine Entschädigung für die Frostschäden in Höhe von rund 50 Millionen Kronen (1,96 Millionen Euro) versprochen.Die Apfelernte sank 2019 um 29 Prozent. Es handelte sich um die drittniedrigste Apfelernte in den vergangenen zehn Jahren. Neben Frösten wurde die Ernte zudem durch die Dürre und lokale Unwetter beeinflusst. Die Preise hängen nun stark von der Ernte in Polen ab, weil mehr als die Hälfte der tschechischen Nachfrage durch Importe aus dem nördlichen Nachbarland gedeckt wird.
Dahingegen blicken die Zwetschgenbauern langfristig einem positiven Trend entgegen. Die Ernte ist zwar um 20 Prozent gesunken, aber im Vergleich mit der Durchschnittsernte der letzten fünf Jahre ist sie um 24 Prozent gestiegen. Bei Zwetschgen spielen laut Ludvík die neu angepflanzten Bäume eine große Rolle.