Tschechisches Zentrum Wien lädt erstmals zur Langen Nacht der Literatur ein

Tschechisches Zentrum Wien

Das Tschechische Zentrum in Wien hat anlässlich der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft die Lange Nacht der Literatur in der österreichischen Hauptstadt initiiert. Neun Autorinnen und Autoren aus neun Ländern lesen dabei am Freitagabend aus ihren Büchern – alles unter dem höchstaktuellen Motto „Frieden“. RPI hat mit dem Leiter des Zentrums, Mojmír Jeřábek, über die Veranstaltung gesprochen.

Mojmír Jeřábek | Foto: Petr Foltyn,  Archiv des Tschechischen Zentrums Wien

Herr Jeřábek, die Lange Nacht der Literatur ist eine traditionelle Veranstaltung der Tschechischen Zentren. Das Zentrum in Wien hat in diesem Jahr eine ganz besondere Aktion vorbereitet, nämlich Partner angesprochen und zusammen mit anderen Kulturinstituten das Programm gestaltet. Was wird es anbieten?

„Es ist wichtig zu sagen, dass es eine Premiere in Wien ist. Die Tschechischen Zentren als Netzwerk haben die Lange Nach der Literatur zunächst in Prag und dann in vielen anderen Orten auf der ganzen Welt ausgetragen. In Wien war das jedoch bis jetzt nicht der Fall. Ich habe nun die Gelegenheit genutzt, dass ich den Vorsitz von Eunic Austria innehabe, also der Vereinigung der europäischen Kulturinstitute hier in Wien. Ich kontaktierte meine Kollegen, und wir haben ein Programm zusammengestellt: Am Freitag, den 21. Oktober, wird es von 18 bis 23 Uhr im Tschechischen Zentrum und in anderen Instituten Autorenlesungen geben. Dies läuft in Zusammenarbeit mit den ungarischen, slowakischen, polnischen, französischen und noch anderen Kollegen. In den Kulturinstituten der genannten Länder finden die Lesungen statt. Dort gastieren aber auch weitere Autoren, und zwar aus Slowenien, Schweden und der Schweiz. Die ganze Veranstaltung nimmt ihren Auftakt bei uns in der Herrengasse 17, wo alle Autoren und Autorinnen zusammenkommen und vorgestellt werden. Und dann folgt die Lange Nacht in fünf Instituten. Abschließend treffen wir uns alle wieder im Tschechischen Zentrum und feiern vielleicht noch lange bis in die Nacht.“

Illustrationsfoto: Luboš Houska,  Pixabay,  Pixabay License

Sie haben Autorinnen und Autoren aus einigen Ländern genannt. Lesen sie aus ihren Werken in der deutschen Übersetzung, oder ertönen auch die Originalsprachen?

„Es soll jeweils aus einem Werk gelesen werden, das auf dem deutschsprachigen Markt schon zur Verfügung steht, also in der deutschen Übersetzung. Idealerweise spricht auch der Autor Deutsch, dann kann er in beiden Sprachen lesen. Auf jeden Fall soll aber auch die originale Sprache ertönen. Wenn der Autor selbst nicht Deutsch spricht, dann wird ein Schauspieler oder jemand anderer aus der deutschen Übersetzung lesen. Unser Wunsch ist es nämlich, vor allem das österreichische, also das Wiener Publikum anzusprechen. Für die Tschechische Republik präsentieren wir einen idealen Autor: Jaroslav Rudiš kommt aus Berlin zu uns.“

Jaroslav Rudiš | Foto: ČT24

Und was wird Jaroslav Rudiš lesen?

„Jaroslav hat immer große Pläne, und diesmal will er gleich aus drei seiner Werke lesen. Neben dem berühmtesten Roman ‚Winterbergs letzte Reise‘ möchte Rudiš auch sein aktuellstes Buch aus der Piper-Reihe ‚Gebrauchsanweisungen‘ präsentieren. Er wurde nämlich beauftragt, ‚Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen“ zu schreiben. Und als Drittes will er uns mit seinem allerneuestem Werk, das erst jetzt entsteht, bekannt machen.“

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