Langjährige Hörer melden sich bei Radio Prag International

Auch im Januar haben wir in der Hörerpost geblättert und interessante Zitate für die heutige Sendung ausgewählt. Es scheint, dass wir uns im anstehenden Jahr auf mehrere Besuche in der Redaktion freuen können!

Willkommen zum Hörerforum, liebe Hörerinnen und Hörer. Wir fangen mit unserer Quiz-Frage an:

Im Februar wird auch in den tschechischen Städten und Dörfern Fasching gefeiert. In dieser Zeit werden verschiedene Maskenbälle und Feste veranstaltet. Die Faschingstradition wird vor allem in Südböhmen, im Chodenland, aber auch in Südmähren aufrechterhalten. Nennen Sie eine Mikroregion, in der die Maskenumzüge immer noch so authentisch sind, dass sie 2010 in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Unesco aufgenommen wurden.

Foto: Roman Verner,  Tschechischer Rundfunk

Die Antwort schicken Sie uns bitte an: [email protected].

Die richtige Antwort aus dem Vormonat Januar lautet Lipnice nad Sázavou. In dieser Gemeinde verbrachte der Schriftsteller Jaroslav Hašek seine letzten Lebensjahre.

Unser Glückwunsch und ein Sachpreis für eine richtige Antwort geht unter anderem an Anette Ehrenstein aus Deutschland und Wieslaw Piechocki aus Österreich.


Und nun zu Ihren Briefen und Zuschriften.

Beate Hansen hat einen schönen Gruß vom Rhein an die Moldau geschickt und in ihrer E-Mail auf das wichtigste Ereignis in Tschechien im Januar reagiert, nämlich die Wahl von Petr Pavel zum neuen tschechischen Staatsoberhaupt:

„Zur glimpflich ausgegangenen Präsidentschaftswahl gratuliere ich und danke Ihnen für die interessanten Sondersendungen aus diesem Anlass. Übrigens wüsste ich gern in diesem Zusammenhang, warum es denn in Tschechien keine Briefwahl gibt. Aber auch die Sendungen zu 30 Jahren Trennung bzw. Unabhängigkeit fand ich gut, und insbesondere aus der ersten über den Tschechoslowakismus habe ich viel gelernt.“

Über die Briefwahl wird in Tschechien seit Jahrzehnten diskutiert. Eine entsprechende Gesetzesnovelle wurde im Januar dem Parlament vorgelegt. Diese Form der Abstimmung stößt aber immer wieder auf den Widerstand einiger Politiker.

100 Jahre alt und älter

Die Zuschrift von Martina Pohl aus Überlingen dreht sich um die Zahl 100:

„Zum Jubiläum ‚100 Jahre Tschechischer Rundfunk‘ gefällt mir die diesjährige QSL-Kartenserie ziemlich gut. Sie zeigt historische Aufnahmen von Menschen, wie sie im Alltag Radio hören. Um die Zahl 100 ging es aber auch im Zusammenhang ihres Beitrages ‚Immer mehr Menschen in Tschechien werden 100 Jahre und älter‘. Gerade in den Industrieländern werden immer mehr Menschen älter als 100 Jahre. So verdoppelt sich ihre Zahl alle zehn Jahre, wie demographische Daten zeigen. Viele Faktoren bestimmen, wie und ob man überhaupt so ein hohes Alter erreichen kann. Eine optimistische Lebenseinstellung ist sicherlich hilfreich. Die Erbinformationen in den Zellen spielen eine Rolle. Wie anfällig ist man gegen Krankheiten? Eine robuste Persönlichkeitsstruktur, gesunde Lebensführung und eine seelische Ausgeglichenheit können ebenso dazu beitragen. Wer noch zu Hause leben kann statt im Heim, hat mehr Chancen dieses betagte Alter zu erreichen. Die Gesundheit und damit die durchschnittliche Lebenszeit werden wesentlich von zwei Faktoren bestimmt: dem Sozialstatus und dem Bildungsgrad.“

Nach langer Zeit sei er wieder auf das deutsche Programm von Radio Prag International gestoßen. Das schreibt Rudi Loderbauer. Er habe in den 90er Jahren bis etwa 1993 uns immer wieder auf Kurzwelle gehört. In den vergangenen Wochen habe er einige Sendungen über die Website auf seinem Handy angeklickt – und es sei toll, endlich wieder Informationen aus erster Hand in Deutsch aus Tschechien zu erhalten, merkt Herr Loderbauer an. Er zeigt sich als wahrer Kenner der tschechischen Radio-Landschaft:

„Von Tschechien war ich (Jahrgang 1977) schon immer angetan. Meine Oma lebte in Lam, im Bayerischen Wald, nur wenige Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt. Auf diese Weise konnte ich schon damals mit 13 Jahren eine ganze Reihe von Sendern empfangen, gerade als Anfang der 1990er Jahre nach der Öffnung auch die Privatsender entstanden. Neben den Programmen vom Tschechischen Rundfunk lauteten die regelmäßigen Gäste in meinem Sony-Weltempfänger: Radio Kiss Proton, Radio Šumava oder Radio Egrensis aus Cheb. Einige davon gibt es nicht mehr oder wurden irgendwann von anderen Senderketten übernommen.“

Nach 30 Jahren wieder zurück bei RPI 

Die tschechische Sprache habe ihn schon damals fasziniert – und so habe er im Laufe der Zeit allein durch das Radiohören ein wenig mitlernen können, wie beispielsweise die Zahlen. Und auch die Leidenschaft fürs Radio habe ihn total gepackt, schreibt Herr Loderbauer. Später arbeitete er für unterschiedliche Hörfunksender und nun seit etwa zehn Jahren fürs Fernsehen:

„Und nachdem ich letztes Jahr im Sommer endlich einmal wieder im Bayerischen Wald war – jetzt mit unseren beiden Kindern Jakob (9) und Anton (6) – und wir da auch einen kleinen Abstecher in den schönen Böhmerwald gemacht haben, da dachte ich mir: Jetzt ist es endlich an der Zeit, wieder mit Tschechisch weiterzumachen! Und da kam mir auch Radio Prag International wieder in den Sinn! Schon war ich auf der Website und habe auch den wöchentlichen Tschechisch-Kurs entdeckt. Sehr fein, was ihr da macht!“

Herzlichen Dank für Ihre schöne Mail. Wir lesen immer gern die persönlichen Geschichten unserer Hörer. Es ist toll, dass Sie nach der langen Pause zu unserem Programm zurückgekehrt sind.

Erneut habe es länger gedauert, dass er sich wieder bei uns melde, schreibt Thorsten Brandenburg aus München. Auch er ist ein langjähriger Hörer von Radio Prag International und ein Radio-Kollege:

„Leider gehöre ich ja nicht zu den schreibfreudigsten Hörern, trotzdem höre ich sehr gerne Ihre Sendungen. Zuletzt war ich auch wieder einmal in Ihrer wunderschönen Stadt Prag, für das Frühjahr plane ich eine weitere Reise dorthin. Wäre es eigentlich möglich, Ihre Redaktion bei dieser Gelegenheit zu besuchen? Da ich ja auch beim Rundfunk arbeite, wäre das natürlich sehr interessant für mich. Gerne würde ich Ihr Team einmal persönlich kennen lernen! Ansonsten bin ich weiterhin Stammhörer, wenn ich auch nicht mehr so oft Zeit dazu habe die Sendungen zu hören wie früher. Es werden jetzt 42 Jahre, dass ich Radio Prag zum ersten Mal gehört habe, es war im April 1981 auf 6055 kHz. Kaum zu glauben, dass das so lange her ist...“

Illustrationsfoto: Khalil Baalbaki,  Tschechischer Rundfunk

Wir freuen uns auf Hörer-Visiten!

Lieber Herr Brandenburg, wenn Sie in Prag sind, melden Sie sich und kommen Sie auf jeden Fall bei uns vorbei. Wir freuen uns sehr darüber, wenn unsere Hörer uns besuchen. Wir freuen uns auf Ihre Visite!

Und noch ein Besuch steht uns hoffentlich bevor. Lutz Winkler aus Schmitten im Taunus hat zu seinem runden Geburtstag – übrigens, lieber Herr Winkler, herzlichen und aufrichtigen Glückwunsch dazu –  eine Reise nach Prag geschenkt bekommen:

„Wir sind jetzt am Planen. Wenn wir die Reise antreten – ich denke, es wird im September –, da würde ich mich bei Ihnen noch einmal melden. Ihre Sendungen sind immer ein Genuss. Ergänzend dazu verfolge ich auf Facebook Ihre Beiträge. Da schaue ich dann doch mal auf die Website und höre die Beiträge. Die Berichterstattung zu den Präsidentschaftswahlen war sehr umfangreich und informativ. Zum Glück hatten auch die deutschen Medien diese Wahlen im Fokus – ich denke aber eher, wegen dem Kandidaten Babiš.“

Ein süßer Genuss sei der Bericht über die Schokoladenmanufaktur Mana in Krásná Lípa gewesen, meint unser Hörer weiter:

„Ein Stück Schokolade ist der Höhepunkt des Tages. Dabei bin ich weg von den Standardsorten aus dem Supermarkt – und immer auf der Suche nach neuen kleinen Herstellern. Interessant fand ich die Organisation des Unternehmens nach dem New-Work-Modell des Belgiers Frédéric Laloux mit dem holistischen Ansatz. Ja das wird oft versucht – doch leider wollen die Manager eines Unternehmens die Macht nicht abgeben. Ich finde die Idee gut und zukunftsweisend – bei uns ist dieser Ansatz jedoch grandios gescheitert.“

Radka Denemarková | Foto:  Martina Vacková,   Tschechischer Rundfunk

Soweit Lutz Winkler. Und schließen wollen wir heute mit einem Zitat von der tschechischen Schriftstellerin Radka Denemarková. Es wurde uns von Alfred Albrecht aus Emmendingen geschickt, der sich damit identifizieren kann:

„Das geeinte Europa ist die gelungene Antwort auf unsere Geschichte und unsere Geografie, und wenn wir Europa nicht zum vollwertigen Mitspieler auf der Weltbühne machen, dann werden wir alle als Einzelne zu Spielbällen anderer Mächte. Wir brauchen jetzt kühle Köpfe, einen klaren Verstand, kreatives Denken und den Schutz der Menschenrechte sowie der Meinungsfreiheit. Denn: Wo das Geld spricht, schweigt die Wahrheit. Die Wahrheit ist in dieser Zeit so sehr verdunkelt und die Lüge so weit verbreitet, dass man die Wahrheit nicht erkennen kann, wenn man sie nicht liebt. Aber die Wahrheit, die Demokratie und die Menschenrechte sind das Kostbarste, was wir in Europa haben. Ja, schließlich gibt es wirklich nur eine einzige Grenze: die Grenze zwischen einem Menschen und dem anderen. Ich halte uns allen und einem geeinten Europa die Daumen. Wir machen einfach weiter.“

Und damit verabschieden wir uns für heute. Schreiben Sie uns an Radio Prag International, deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik oder per E-Mail an [email protected].