Rote Linie: Vor 15 Jahren wurden in Prag drei neue Metro-Stationen eingeweiht

Střížkov, Prosek, Letňany – der bisher jüngste Metroabschnitt der Linie C wurde am 8. Mai 2008 eröffnet.

Rote Linie C | Foto: DPP

Die Strecke, die an die Station Ládví anschloss, ist 4,6 Kilometer lang und kostete mehr als 15 Milliarden Kronen (640 Millionen Euro). Zuzeiten der Einweihung ließ das Bauprojekt die Leidenschaften hochkochen. Einerseits erleichterte es den Bewohnern der Plattenbausiedlungen im Norden Prags die Fahrt ins Zentrum. Andererseits zeigte es sich, dass dieser Streckenabschnitt der Linie C nicht besonders ausgelastet ist. Die meisten Fahrgäste steigen immer noch in Ládví aus. Prosek aber bleibt eine der am wenigsten genutzten Metrostationen in ganz Prag.

Aus architektonischer Sicht erregt die Station Střížkov die meiste Aufmerksamkeit. Sie entstammt einem Entwurf von Patrik Kotas, und der riesige Bau beherbergt letztlich nur wenig mehr als den Ein- und Ausgang. Die meiste Kritik gab es aber an der Lage der Endstation Letňany. Bis heute befindet sie sich mitten auf einem Feld. Zur nächsten Siedlung, zum Einkaufszentrum oder zum Messegelände müssen die Fahrgäste noch in den Bus umsteigen. Die damalige Stadtführung hat die entlegene Platzierung mit weiteren Bauplänen begründet, nach denen im Umfeld der Metrostation ein Olympiastadion und andere Sportanlagen entstehen sollten. Später hatte Andrej Babiš (Partei Ano) in seiner Funktion als Finanzminister die Idee, vor Ort ein Regierungsviertel für 11.000 Beamte mehrerer Ministerien zu errichten – geschätzte Kosten: sechs Milliarden Kronen (260 Millionen Euro).

Auf dem anliegenden Flughafengelände finden gelegentlich Großkonzerte statt. Ansonsten ist die Fläche rund um die Metrostation Letňany allen großspurigen Plänen zum Trotz bis heute unbebaut.

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