„Kulturelle Brücken in Europa“ – Ausstellung über böhmischen Adel nach 1945 wird in Prag gezeigt
Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten viele Adelige die Tschechoslowakei verlassen. Ein bedeutender Teil von ihnen verlor jedoch den Kontakt zur alten Heimat nicht. Sie griffen den dortigen Bewohnern unter die Arme und unterstützten Tschechen, die nach 1968 ins Exil gingen. Das Leben und das Engagement des aus Böhmen und aus Mähren stammenden Adels ist das Thema einer Wanderausstellung, die seit Montag im Prager Neustädter Rathaus zu sehen ist.
Die Ausstellung wurde vom Adalbert-Stifter-Verein zusammengestellt. Unter den Persönlichkeiten, deren Leben die Schau beleuchtet, ist etwa Johanna von Herzogenberg, die mehr als 30 Jahre lang Geschäftsführerin des Vereins war. Die Aufmerksamkeit gilt zudem Karel Schwarzenberg, Franz Schwarzenberg, Pater Angelus Waldstein-Wartenberg, Nicolaus Lobkowicz, Richard Belcredi, Ferdinand Kinsky, Daisy Waldstein-Wartenberg, der Familie Thun und weiteren Persönlichkeiten.
Die Ausstellung beschreibt nicht nur das Schicksal der Persönlichkeiten, sondern auch die Hintergründe ihres Engagements. Diese ergaben sich unter anderem aus ihrer christlichen Weltanschauung.
Gezeigt werden zahlreiche großformatige Fotos, Dokumente, Bücher und weitere Exponate. Neben Filmaufnahmen aus dem Archiv ist zudem ein Dokumentarfilm zu sehen, den Jan Blažek vom Verein Post bellum drehte.
Die Ausstellung findet in der Galerie im Turm des Neustädter Rathauses bis 19. November statt. Die Galerie ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.