Film über Václav Havel eröffnet Dokumentarfilmfestival in Jihlava
In Jihlava / Iglau beginnt am Dienstagabend die 27. Ausgabe des Internationalen Dokumentarfilmfestivals Ji.hlava.
Das Festival wird eröffnet mit der Dokumentation „Tady Havel, slyšíte mě?“ (auf Deutsch etwa: Hier Havel, hören Sie mich?). Der Film unter der Regie von Petr Jančárek zeichnet die letzten drei Jahre im Leben des ehemaligen tschechoslowakischen und tschechischen Präsidenten Václav Havel nach. „Ich begann meine Zusammenarbeit mit Václav Havel im Jahr 2003. Unsere Beziehung war geprägt von der völligen Offenheit und dem Vertrauen von Václav Havel und meiner absoluten Verantwortung ihm gegenüber. In den letzten Lebensjahren Havels konnten mehr als 200 Stunden einzigartiges, bisher unveröffentlichtes Rohmaterial für einen abendfüllenden Dokumentarfilm erstellt werden“, sagt der Regisseur.
Der Preis für den Beitrag zur weltweiten Kinematografie wird an den renommierten ungarischen Regisseur und Drehbuchautor, Béla Tarr, verliehen. Auch die polnische Regisseurin Agnieszka Holland kommt nach Iglau, um eine Masterclass zu geben. Online wird sich mit dem Festival unter anderem der ehemalige Chef der UN-Rüstungskontrollkommission Hans Blix verbinden. Denn in Iglau wird die Dokumentation „Blix Not Bombs“ über ihn gezeigt, die von der tschechisch-schwedischen Regisseurin Greta Stocklassa gedreht wurde.
In einer Sektion wird an den herausragenden tschechischen Dokumentarfilmer Pavel Koutecký erinnert. „Koutecký war ein großer Chronist, ein Beobachter, der sich nicht vom Alltagsgeschehen vereinnahmen ließ. Er wurde von Jan Švankmajer beeinflusst und verfolgte zum Beispiel politische Ereignisse mit dieser Distanz“, sagte Festivalleiter Marek Hovorka.
Das diesjährige Inspirationsforum des Festivals befasst sich in mehreren Debatten und Veranstaltungen mit den Themen Gemeinschaften, Weltraum, künstliche Intelligenz und regionale Lebensmittel.
Die Filmprojektionen finden in fünf Festivalkinos, im Kulturhaus von Iglau sowie dem dortigen Theater statt. Bis zum 29. Oktober werden 357 Filme gezeigt, darunter viele Weltpremieren.