Weihnachtsgeschäft in Tschechien läuft an
Obwohl die Temperatur immer noch spätsommerliche Werte zeigen, ist Weihnachten weniger als zwei Monate entfernt. Und die Kauflaune der Tschechen steigt nun langsam an.
Gerade habe sie drei Geschenke gekauft und fertig verpackt – und drei weitere seien unterwegs, beschreibt Kateřina Honová ihre Weihnachtseinkäufe. Der Hauptgrund, so früh an Weihnachten zu denken, sei finanzieller Art. So könne sie ihre Ausgaben verteilen und müsse nicht ihr gesamtes Dezember-Gehalt für Geschenke aufwenden, sagt die Frau. Außerdem habe sie mehr Zeit, die weihnachtliche Atmosphäre zu genießen, ohne die Menschenmassen in den Geschäften.
„Ich fange im August damit an, mir Geschenke auszudenken, und beginne im September mit dem Einkauf. Ende Oktober habe ich meist alles besorgt. Dabei setze ich mir immer ein finanzielle Obergrenze, in der Regel sind dies 1500 bis 2000 Kronen (80 Euro, Anm. d. Red.) pro Person.“
Kateřina ist nicht die Einzige, die sich im Voraus Gedanken über die Weihnachtsbescherung macht. Das können die Händler bestätigen. Petra Psotková ist Sprecherin der Elektronikmarktkette Datart. In den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks sagte sie:
„Der Oktober ist ein imaginärer Meilenstein, der die Vorweihnachtszeit und die Einkaufssaison startet. Auch Datart beginnt langsam, in einem speziellen Vorweihnachtsmodus zu arbeiten, in dem wir den Logistikbereich, den Ladenbereich sowie das Kundenzentrum stärken.“
Auch der E-Shop Alza stellt derzeit mehrere Hundert weitere Mitarbeiter ein, um den Kundenandrang bewältigen zu können. Was die Leute am häufigsten im Voraus kaufen, sagt die Sprecherin des Online-Händlers, Eliška Čeřovská:
„Zu Beginn der Saison werden als erstes Spielwaren gekauft, wir beobachten bereits in diesem Monat eine zunehmende Nachfrage in diesem Bereich. Andere typische Weihnachtskategorien sind Elektronik und Spiele. Wir erwarten also in der Vorweihnachtszeit auch ein erhöhtes Interesse an diesen Produkten.“
Laut einer Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag des Paketdienstleisters GLS durchführte, beginnen fast 40 Prozent der Tschechen im November, Geschenke einzukaufen. Ein Viertel von ihnen starten aber erst nach dem Black Friday, der in diesem Jahr auf den 24. November fällt. Die meisten Tschechen planen, bis zu 5000 Kronen (203 Euro) für Geschenke auszugeben, jeder Vierte bis zu 8000 Kronen (325 Euro) und fast jeder Zehnte bis zu 10.000 Kronen (406 Euro). GLS-Direktor Pavel Včela verrät, wohin sich die Kunden die Waren am häufigsten liefern lassen:
„Die meisten Geschenke werden nach wie vor nach Hause versandt. In den letzten Jahren sind aber auch die Ausgabestellen deutlich beliebter geworden: Jeder zweite Käufer nutzt sie, insbesondere für kleinere Pakete. Noch beliebter sind aber die Paketautomaten, in die wir immer mehr Pakete bringen. Sie werden bereits von mehr als 20 Prozent der Kunden genutzt.“