In Tschechien werden ukrainische Zivilpiloten ausgebildet
In Tschechien werden seit dem Herbst vergangenen Jahres 20 ukrainische Zivilpiloten von der Universität für Luftverkehr in Kiew ausgebildet. Das Projekt stellte der tschechische Außenminister Jan Lipavský (Piraten) am Dienstag vor.
Die Ausbildung der Piloten soll nach Aussage von Lipavský zum schnellen Wiederaufbau der ukrainischen Infrastruktur nach einem Ende der Kampfhandlungen beitragen. Die Absolventen des Studiums sollen darauf vorbereitet sein, im zivilen Luftverkehr umgehend mit der Arbeit zu beginnen. Sie erhalten auch eine europäische Lizenz. Sobald der Kampf gegen die russische Invasion beendet sein wird, wird die Ukraine laut dem Außenminister einen raschen Wiederaufbau der Infrastruktur brauchen und ihr wichtiger Bestandteil ist der zivile Luftverkehr. Die Ukrainer müssen sich nach Lipavskýs Worten auf diese Zeit vorbereiten und weiter Zivilpiloten ausbilden.
Tschechien hilft nun bei der Ausbildung der Flugkapitäne. Konkret arbeitet die Fakultät für Verkehr der Tschechischen Technischen Universität (ČVUT) mit der Universität für Luftverkehr in Kiew zusammen. Das Projekt sei ein gutes Beispiel der Zusammenarbeit zwischen Tschechien und der Ukraine, merkte der Außenminister an.
Die Regierung billigte im April letzten Jahres 22 Millionen Kronen (880.000 Euro) für die Finanzierung des Vorhabens. Die Summe wird aus dem Programm für humanitäre, Wiederaufbau- und Wirtschaftshilfe für die Ukraine bereitgestellt. Mit weiteren zehn Millionen Kronen (400.000 Euro) unterstützten die USA die Ausbildung von Piloten.
Die ukrainischen Studierenden sind im Herbst 2023 nach Tschechien gekommen. Elf angehende Piloten und drei Pilotinnen begannen mit der Ausbildung auf dem Flughafen in Karlovy Vary / Karlsbad, sechs Piloten in Benešov / Beneschau. Das Programm wird bis Ende dieses Jahres fortgeführt. Im Frühjahr stehen für die Studierenden die ersten Examen in Luftfahrttheorie bei der zivilen Luftfahrtbehörde an. Lipavský diskutierte mit den Vertretern der tschechischen und der ukrainischen Universität am Dienstag auch über die Möglichkeit, das Projekt zu verlängern.
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