„Ein schönes Beispiel für anonyme Solidarität“: Tschechiens Präsident fordert zu Blutspenden auf
Der Weltblutspendetag wird am 14. Juni begangen. In Tschechien spenden aktuell etwa 220.000 Menschen regelmäßig Blut. Das Ministerium hat nun die Regeln dafür gelockert.
Der tschechische Präsident Petr Pavel hat sich am Freitag anlässlich des Weltblutspendetags mit Blutspendern und Vertretern des Tschechischen Roten Kreuzes (ČČK) auf der Prager Burg getroffen. Bei diesem Anlass appellierte er an die Menschen, die gesund sind, Blut zu spenden. Ihm zufolge kann das Blut eines Spenders bis zu drei kranken Menschen helfen. Er nannte die Blutspende „ein schönes Beispiel für anonyme Solidarität“.
In Tschechien spenden derzeit etwa 220.000 Menschen regelmäßig Blut. Jedes Jahr kommen etwa 30.000 neue Spender hinzu. Experten zufolge wären aber mindestens 300.000 regelmäßige Spender erforderlich, um die Krankenhäuser ausreichend mit Blut zu versorgen, und etwa 5000 neue Spender pro Jahr, um den alters- oder krankheitsbedingten Rückgang auszugleichen. Die Blutentnahme dauert etwa zehn Minuten, es werden etwa 450 Milliliter entnommen. Die Spende wird finanziell nicht honoriert, die Menschen haben aber Anspruch auf Freistellung von der Arbeit am Tag der Spende. Zudem bieten auch die Krankenkassen Prämien an.
Zu einer Erhöhung der Zahl von Spendern könnte eine neue Methodik des Gesundheitsministeriums beitragen, die ab Juli in Kraft tritt. Sie lockert die Bedingungen für Männer, die Sex mit Männern haben. Während sie bisher nicht spenden durften, wenn sie in den letzten sechs Monaten Sex hatten, wird die neue Regel vier Monate betragen.
Weitere Gründe, wegen derer Menschen von der Blutspende ausgeschlossen werden, sind unter anderem Reisen in Länder, in denen vermehrt einige Infektionskrankheiten auftreten, ein Gewicht von weniger als 50 Kilo, die Behandlung mit bestimmten Medikamenten und eine Vorgeschichte mit bestimmten Krankheiten. Vor der Transfusion wird das Blut des Spenders getestet.