„tata_bojs.doc“ bringt 35 Jahre Bandgeschichte auf die Kinoleinwand

Tata Bojs

Die Tata Bojs sind eine Band, an der man im kulturellen Leben Tschechiens einfach nicht vorbei kommt – egal, ob einem ihr tanzbarer und stadiontauglicher Elektro-Rock eigentlich gefällt oder nicht. Als die Kombo vor gut fünf Jahren ihr 30-jähriges Jubiläum feierte, war ihnen eine Ausstellung im Prager Zentrum für zeitgenössische Kunst DOX gewidmet. Und nun ist am Donnerstag ein Dokumentarfilm über sie in die tschechischen Kinos gekommen.

Tata Bojs | Foto: Milan Vobecký,  Tschechischer Rundfunk

Sie ist zu einer dieser Gründungslegenden geworden: die Geschichte, dass Marek Huňát, genannt Mardoša, und sein Kumpel Milan Cais die Idee zu ihrer Band schon in der dritten Klasse hatten. Dass ihnen das Singen liegt, fanden sie nämlich bei den gemeinsamen Wegen zwischen Hort und Kantine heraus. Hinzu kamen dann auch die Instrumente sowie weitere Mitglieder, und so absolvierten die Tata Bojs noch vor der Wende, nämlich im Juni 1988, als Pubertierende ihr erstes Konzert in einer Turnhalle in Prag-Dejvice.

Schon ein Jahr später traten sie gemeinsam mit namhaften Rockbands wie Lucie oder Krausberry auf. Die inzwischen schon 35-jährige Geschichte der Tata Bojs kann nun auch im Kino nachverfolgt werden. Regisseur Marek Najbrt zeichnet verantwortlich für das 95-minütige „tata_bojs.doc“, das seit Donnerstag in Tschechien läuft. Klassische Dokumentar- und Interviewaufnahmen werden ergänzt von Spielszenen des Theaterensembles Vosto5. Das kommt gut an: Beim Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary / Karlsbad platzierte sich der Film bei der Publikumsabstimmung an zweiter Stelle, gleich hinter dem Prager-Frühlings-Drama „Vlny“ (Wellen).

Autoren: Daniela Honigmann , Martin Hrnčíř | Quelle: Český rozhlas
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