Traum-Einstand: Sparta siegt in der Fußball-Champions-League deutlich gegen Salzburg
Nach fast zwei Jahrzehnten haben die Fußballer von Sparta Prag erstmals wieder in der Champions League gespielt. Und es wurde ein Traum-Einstand.
Die Stimmung auf den Rängen: prächtig. Im Stadion von Sparta Prag hüpften die Fans vor Freude – angesichts des Siegs bei der Rückkehr in die Fußball-Champions-League nach 19 Jahren. Mit 3:0 bezwang der tschechische Meister am Mittwochabend im eigenen Stadion Red Bull Salzburg in der ersten Runde des neugestalteten höchsten europäischen Vereinswettbewerbs.
So deutlich das Ergebnis letztlich ausfiel: Sparta-Trainer Lars Friis betonte bei der Pressekonferenz nach der Begegnung, dass es ein hartes Stück Arbeit gewesen sei:
„Und ich wäre auch schön blöd, wenn ich behaupten würde, dass einige unserer Spiele in der Champions League leicht werden. Ich habe großen Respekt vor Salzburg und ihrer Spielweise. Aber wir haben taktisch eine gute Leistung gezeigt und keine große Chancen des Gegners zugelassen. Und ich muss auch meine Jungs loben, dass sie diszipliniert geblieben sind.“
Zudem wies der Coach darauf hin, dass die Tore für Sparta immer zum richtigen Zeitpunkt gefallen seien…
„Wenn es anfing etwas wehzutun, kam – peng – der Treffer für uns. Ich bin einfach froh, wie wir dies gemacht haben und in die Champions League hineingekommen sind. Mehr kann man sich nicht wünschen.“
Bereits in der zweiten Minute des Spiels brachte der finnische Mittelfeldspieler Kaan Kairinen die Heimmannschaft in Führung. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit baute dann Victor Olatunji die Führung aus. Und der nigerianische Stürmer legte auch auf für den dritten Treffer in der 58. Minute, den der albanische Mittelfeldspieler Qazim Laçi erzielte.
2005 hatte Sparta Prag zuletzt in der Champions League gespielt, als es noch das System mit Gruppen gab. Nur zwei Unentschieden gelangen dem tschechischen Rekordmeister damals. In jedem Fall haben aus dem derzeitigen Kader nur zwei Spieler in anderen Klubs bereits Erfahrungen in der Champions League gesammelt: Linksaußen Veľko Birmančević sowie Linksverteidiger Jaroslav Zelený, der in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks sagte:
„Ich habe schon vor fünf Jahren in der Champions League spielen dürfen. Für mich war also die Wartezeit deutlich kürzer als für die anderen im Verein. Aber auch ich konnte erst jetzt meinen ersten Sieg in der Spielklasse feiern – so wie die meisten meiner Teamkollegen. Ich hoffe jedoch, dass noch weitere Siege hinzukommen.“
Zelený stand 2019 beim Stadtrivalen Slavia Prag im Kader, doch den Rot-Weißen gelangen damals nur zwei Unentschieden.
Doch zurück zum aktuellen Geschehen. Laut Trainer Lars Friis dürfte der Sieg das Selbstbewusstsein seines Teams anheben. Und das eröffne die Chance, auch in der Champions League mehr von der offensiven Spielidee mit hohem Pressing umzusetzen. Allerdings verwies der Übungsleiter ebenso auf die beiden deutlichen Niederlagen gegen den FC Liverpool im Achtelfinale der Europa League in der vergangenen Saison:
„Wir haben unsere Lektion gelernt. Wenn wir hoch standen, ist es manchmal gut gegangen. Aber gegen den FC Liverpool war es eine Lehrstunde für uns. Deswegen denke ich, dass es wichtig ist, das Spiel zu managen. Ich bin froh zu sehen, dass wir nun auch taktisch agieren können. Wir sind weiterhin ein Team, das offensiv ausgerichtet, hoch pressend und mit Intensität spielen will. Zugleich muss ich sagen, dass wir nicht naiv sein dürfen, wenn wir gegen die besten Mannschaften der Welt spielen.“
Als Nächstes tritt Sparta Prag in der Champions League beim VfB Stuttgart an. Das Spiel in der baden-württembergischen Landeshauptstadt ist für den 1. Oktober angesetzt. Weitere Gegner im höchsten europäischen Wettbewerb sind unter anderem Manchester City, Atlético Madrid und Feyenoord Rotterdam.
In der neugestalteten Champions League sind die 36 Teilnehmer nicht mehr in Gruppen aufgeteilt, sondern bilden in der ersten Phase ein einzige Liga. Jede Mannschaft bestreitet acht Spiele, jeweils vier auswärts und vier zu Hause gegen unterschiedliche Gegner. Am Ende der Ligaphase wird eine Gesamttabelle gebildet. Die letztplatzierten zwölf Mannschaften scheiden aus, die anderen sind für die Play-off-Phase qualifiziert.