Archäologen finden prähistorische und mittelalterliche Siedlungen am Stadtrand von Hradec Králové
Am südlichen Stadtrand von Hradec Králové / Königgrätz haben Archäologen prähistorische und mittelalterliche Siedlungen sowie Spuren von militärischen Auseinandersetzungen aus der Neuzeit gefunden.
Zuvor habe das Gebiet am linken Elbufer südlich vom Stadtzentrum als archäologisch weniger bedeutend gegolten, teilte der Archäologe Radek Bláha am Donnerstag der Presseagentur ČTK mit. Laut Bláha zeugen jedoch die Funde aus den letzten Jahren vom Gegenteil. Die Funde stammen aus der Siedlung Na Pískách im Stadtteil Třebeš nahe der Straße, die nach Vysoká nad Labem führt. Die Experten fanden dort Spuren einer Siedlung aus der Urnenfelderkultur der späten Bronzezeit, Fragmente eines Gehöftes aus dem Mittelalter und Beweise über militärische Kämpfe seit der Hussitenzeit bis zum 18. Jahrhundert.
Das Gebiet südlich vom Zusammenfluss der Adler mit der Elbe ist nicht gerade fruchtbar, es gibt dort überwiegend Sand- und Lehmböden. Aus dem Grund herrschte zuvor die Meinung vor, dass das Gebiet in der prähistorischen Zeit nicht besiedelt war. In letzter Zeit gebe es aber immer mehr Funde vom linken Elbufer südlich des Stadtzentrums, sagte Bláha. Dies hängt seinen Worten zufolge auch mit neuen Technologien in der Archäologie zusammen. Auch wenn die Bedingungen in diesem Teil der heutigen Stadt nicht ideal waren, war das Gebiet seiner Meinung nach nicht menschenleer. Die Besiedlung unterscheidet sich jedoch laut Bláha von den traditionellen Siedlungsgebieten um Hradec Králové, denn die einstigen Bewohner haben hier nicht viele klare Spuren hinterlassen. Umso größer sei die Herausforderung, auf diesem Gebiet zu forschen, so der Archäologe.
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