Olympiapark Rio Lipno 2016 soll Pilotprojekt für ganz Europa sein
Olympia – das ist das Zauberwort für Tausende Leistungssportler. Und in acht Tagen ist es wieder soweit, dann beginnen die Sommerspiele in Rio de Janeiro. In Tschechien aber will man den Menschen nicht nur das sportliche Highlight näherbringen, sondern sie auch zu eigener sportlicher Betätigung animieren. Deshalb entstehen derzeit vier sogenannte Olympiaparks, ihre Pforten öffnen sie am 5. August. Der zentrale Park befindet sich am Lipno-Stausee in Südböhmen.
„Gegenüber dem Projekt auf dem Letná-Hügel haben wir einen riesigen Sprung nach vorn gemacht. Sollten die Organisatoren jedoch weitere Fehler ausmachen, wird man sie halt in vier Jahren nicht wiederholen. Ich bin überzeugt, dass die Qualität des Parks am Lipno-Stausee zu 100 Prozent höher sein wird als es der auf der Prager Letná-Anhöhe war.“
In diesen Tagen wird daher rund um den größten Binnensee des Landes viel gebaut und gewerkelt. Am Entstehen sind provisorische Austragungsstätten für insgesamt 47 Sportarten. Doch an einem Ort wird sich vermutlich das größte Getümmel abspielen. Marketing-Manager Jiří Gruntorád:„Das Zentrum des Olympiaparks wird Lipno nad Vltavou / Lippen sein. Dort werden 23 Sportarten zum Mitmachen angeboten, darunter Basketball, Floorball, Fußball und Handball.“
Besonders attraktiv aber verspricht die feinsandige Spielstätte für Beach-Volleyball zu werden. Sie wird nicht ohne Grund sehr nahe am Wasser errichtet, erläutert der Cheforganisator des Olympiaparks, Martin Gross:
„Die Spiele finden in Rio de Janeiro statt, deren Markenzeichen die berühmte Copacabana ist. Deshalb lassen wir hier am Stausee eine kleine Copacabana entstehen, und paradoxerweise heißt der angelieferte Sand tatsächlich genauso.“Ebenso erhalten weitere Orte rund um die Talsperre wie Frymburk / Friedberg, Loučovice / Kienberg, Horní Planá / Oberplan und Černá v Pošumaví / Schwarzbach ihre Olympiastätten. Alle Arbeiten sowie die spätere Nutzung des Olympiaparks stehen dabei unter gebannter Beobachtung, betont Jiří Gruntorád:
„Unsere Aktivitäten werden genauestens vom Internationalen Olympischen Komitee sowie von mehreren Ländern aus ganz Europa verfolgt. Die nationalen Komitees wollen gegebenenfalls in Zukunft auch solche Parks errichten. Deshalb stehen wir unter großem Druck und einer schon mikroskopischen Beobachtung. Unser Olympiapark ist quasi das Pilotprojekt für weitere Parks dieser Art in Europa und möglicherweise sogar darüber hinaus.“
Ein großes Vorhaben also auf den Schultern der vergleichsweise kleinen Tschechischen Republik. Und schon jetzt ist klar, dass es nicht perfekt wird. Denn die größte Sorge der Veranstalter erwächst aus der Infrastruktur, weil der Lipno-Stausee auf der Straße nur durch ein Nadelöhr zu erreichen ist. Gruntorád empfiehlt daher folgenden Anreiseweg:„Die Hauptstrecke für die Anfahrt mit dem Auto führt über Kaplice / Kaplitz, Dolní Dvoriště / Unterhaid und Vyšší Brod / Hohenfurth bis nach Loučovice. Dort befindet sich der größte Parkplatz der Region mit zirka 2000 Stellplätzen.
Allen Freizeitradlern empfehlen die Organisatoren, ihr Fahrrad mitzubringen. Denn dann könnten sie vom Parkplatz aus über die sehr gut ausgebauten Fahrradwege in den Park gelangen. Alle anderen sollten die zur Olympiazeit am See eingesetzten Shuttle-Busse nutzen, denn die sind kostenlos“, versichert Jiří Gruntorád.Näheres zu den Olympia-Sportstätten rund um den Lipno-Stausee und deren Öffnungszeiten erfahren sie unter: www.jiznicechyolympijske.cz und www.olympijskeparky.cz