Ondřej Havelka inszeniert „Action-Oper“ Hoffmanns Erzählungen
Seit der Premiere der Oper in Paris sind fast 130 Jahre vergangen. Das Werk hat dank der vielen bizarren, wie von einem Science-Fiction-Film abgeguckten Motive bis heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren: die Oper „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbachs. Sie bietet nicht nur große Gesangspartien, sondern auch viel Raum für die Phantasie des Regisseurs. Das Prager Nationaltheater hat nun Offenbachs Spätwerk wieder mit internationaler Besetzung auf die Bühne gebracht.
Auch wenn der Held E.T.A. Hoffmann eine Sonderbrille trägt, die seinen Blick auf die Welt verzerrt - Bewunderer experimenteller Regie könnten durch die neue Aufführung von Hoffmanns Erzählungen enttäuscht sein. Gelangweilt hat sich das Publikum aber auf keinen Fall.
Für die Inszenierung wurden neben Sängerinnen und Sängern vom hiesigen Opernensemble einige international bekannte Solisten engagiert: In der Hauptrolle als Dichter E.T.A. Hoffmann wechseln sich der belgische Tenor Marc Laho und der Russe Valentin Prolat ab. In der Rolle der vier Bösewichte stellen sich in Prag der polnische Bassbariton Tomasz Konieczny und der Amerikaner Donnie Ray Albert vor. Die musikalische Leitung hat der französische Dirigent Michel Swierczewski. Das Publikum belohnte das internationale Inszenierungsteam bei der Premiere mit einem lange anhaltenden Applaus.Hoffmanns Erzählungen werden im Nationaltheater Prag das nächste Mal am 12. und 28. März aufgeführt.