Paroubek erhält Jaksch-Preis der Seliger-Gemeinde
Die in München ansässige Seliger-Gemeinde, in der die sudetendeutschen Sozialdemokraten organisiert sind, hat den Wenzel-Jaksch-Gedenkpreis für das Jahr 2007 vergeben. In diesem Jahr erhält den Preis Jiri Paroubek, der Vorsitzende der tschechischen Sozialdemokraten.
"Mit dem Wenzel-Jaksch-Preis wollen wir Ihren herausragenden Beitrag anerkennen, mit dem Sie sich um die deutsch-tschechischen Beziehungen verdient gemacht haben. Wir wollen auch Ihre mutige Entscheidung hinsichtlich der sudetendeutschen Antifaschisten würdigen."
Welche Entscheidung war das? Es geht um einen Kabinettsbeschluss vom August 2005, als Jiri Paroubek noch Regierungschef war. Wenige Tage vor der Sitzung erklärte er das Vorhaben im Tschechischen Fernsehen:
"Es handelt sich um eine Würdigung jener deutschen Bürger der ehemaligen Tschechoslowakei, die antifaschistisch aufgetreten sind und während des Zweiten Weltkriegs oder davor vom nazistischen Regime verfolgt wurden. Von der Mehrheit der tschechischen Bevölkerung wurden sie nach dem Ende des Krieges nicht entsprechend gewürdigt."
Die Regierung bedauerte in der Erklärung ebenso, dass die deutschen Antifaschisten darüber hinaus durch Maßnahmen in der Nachkriegstschechoslowakei zu Schaden gekommen sind. Das damalige Kabinett teilte 30 Millionen Kronen (rund eine Million Euro) für Projekte zu, welche die Schicksale der deutschen Antifaschisten dokumentieren sollen. In Deutschland äußerten sich damals Politiker und sudetendeutsche Verbände anerkennend für diese Regierungsinitiative.Paroubek ließ am Dienstag in einer Presseerklärung verlautbaren, dass er über die Auszeichnung überaus erfreut sei und sie persönlich entgegennehmen werde. Der Betrag in Höhe von 2500 Euro solle einem gemeinnützigen Zweck zugute kommen. Der Wenzel-Jaksch-Gedenkpreis wird am 21. Oktober 2007 auf der Bundesversammlung der Seliger-Gemeinde in Brennenburg übergeben.