Pianistenlegende Rudolf Firkušný wurde vor 100 Jahren geboren
Mit sieben Jahren wurde er dem Komponisten Leoš Janáček vorgestellt, mit acht Jahren gab er bereits sein erstes Konzert. Und als elfjähriger Junge spielte er zum ersten Mal zusammen mit der Tschechischen Philharmonie: Es geht um Rudolf Firkušný, der schon zu Lebzeiten eine Legende unter den tschechischen Pianisten wurde. In der heutigen Ausgabe von Music Czech stellen wir Ihnen den weltberühmten Klaviervirtuosen vor. Und das aus gutem Grund: Firkušný wurde vor 100 Jahren geboren.
1946 nahm Firkušný am ersten Jahrgang des Musikfestivals Prager Frühling teil. Nach dem kommunistischen Putsch von 1948 brach er die offiziellen Kontakte zur Tschechoslowakei ab. Erst nach der Samtenen Revolution kehrte er in seine Heimat zurück, 1990 spielte er dort erneut beim Prager Frühling Martinůs zweites Konzert für Klavier und Orchester g-moll:
„Es war natürlich sehr rührend, nach so vielen Jahren denselben Saal zu betreten, in dem ich in meiner Jugend war und dort auch viele schöne Konzerte gehört habe. Es war zudem schön, wieder mit der Tschechischen Philharmonie zusammenzuspielen, mit der ich zuvor öfters gemeinsam aufgetreten war. Ich bin mir dessen bewusst, dass die Zeit nicht stehen geblieben ist. Aber trotzdem bin ich sehr glücklich“, sagte der 78-jährige Pianist 1990 in Prag.
Das Konzert beim Prager Frühling mit Firkušný wurde damals aufgezeichnet, die Tschechische Philharmonie spielte unter der Leitung von Rafael Kubelík. Es folgten weitere Konzerte von Firkušný in seiner Heimat, der Pianist nahm in der Tschechoslowakei noch einige weitere CDs auf und bemühte sich vor allem, den Musikschulen und weiteren Institutionen hierzulande zu helfen. Er gründete beispielsweise eine Stiftung für die Janáček-Akademie der musischen Künste in Brünn.Rudolf Firkušný ist am 19. Juli 1994 in seinem Sommersitz unweit von New York gestorben. Die sterblichen Überreste des namhaften tschechischen Pianisten wurden 2007 auf dem Zentralfriedhof in Brno / Brünn bestattet.