Pilgerziel seit 350 Jahren: Kloster Svatá Hora in Příbram
Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt auf dem Heiligen Berg (Svatá Hora) im mittelböhmischen Příbram ist der bedeutendste Ort für die Marienwallfahrt in Tschechien. Sie wurde an einem Ort erbaut, an dem es zu zahlreichen Wundern der Jungfrau Maria gekommen sein soll.
Ein erstes dieser Wunder wird auf den Juni 1632 datiert. Damals wurde einem gewissen Jan Procházka sein Augenlicht wiedergegeben. In den Chroniken des Heiligen Bergs sind mehr als 4500 solcher Wundertaten beschrieben. Jedes Ereignis ist sogar mit einer laufenden Nummer und der Jahreszahl versehen. Auch Kaiser Ferdinand II. suchte 1634 auf dem Hügel über Příbram Genesung. Sein Sohn, Kaiser Ferdinand III. kam im Jahr 1646 sogar zweimal dorthin.
Der weitläufige Klosterkomplex entstand in der Zeit zwischen 1658 bis 1709. Die ursprüngliche Kapelle aus dem 16. Jahrhundert wurde integriert. Den Auftrag für den Bau bekam der berühmte italienische Architekt Carlo Lurago. Er stellte in den böhmischen Ländern bis dahin nicht gekannte Entwürfe vor, die von den luftigen Barockbauten seines Heimatlandes inspiriert waren. Für Příbram erdachte er ein Heiligtum auf einer erhöhten Terrasse, das acht Kapellen beherbergt. Drumherum führt ein Kreuzgang mit weiteren 14 Kapellen. Die Basilika wurde am 27. August 1673 geweiht.
Das wichtigste Artefakt auf dem Areal ist die Statue der Jungfrau Maria mit ihrem Kind Jesus. Es war Tradition, sie in kostbare und reich verzierte Gewänder zu kleiden. Ein Pilgergeschenk aus dem Jahr 1723 ist zudem eine geschmiedete Rüstung, die mit Gold, Edelsteinen und Perlen besetzt ist. Den Höhepunkt der Verehrung stellten dann goldene Königinkronen dar. Das Recht zur Krönung der Statue vergab die Vatikan-Kommission auf Grundlage der zahlreichen Wundererscheinungen sowie der großen Menge an Pilgern, die nach Příbram kamen. Die Krönung fand 1732 statt – 100 Jahre nach dem ersten verzeichneten Wunder.
Die Bedeutung des Heiligen Berges in Příbram zeigte sich erneut, als die Kirche 1905 als erste in der damaligen Habsburgermonarchie den Ehrentitel Basilica minor bekam.