Am Sonntag blühte der Hauptplatz in Plzeň / Pilsen auf: „Blumen für Pilsen“ hieß das Fest, mit dem die Bayerischen Kulturtage in der westböhmischen Metropole zu Ende gingen.
Foto: Martina Schneibergová
Gegen Mittag wimmelte es auf dem Hauptplatz in Pilsen von Menschen. Auf dem Podium lösten sich die Redner ab. Rechts vom Podium erstreckte sich eine Art Tulpenwiese, die einen Blumengruß an die Europäische Hauptstadt Pilsen symbolisieren sollte. Vorne stellten sich Gruppen in historischen Kostümen vor. Sie warben für Festspiele wie „Trenck der Pandur vor Waldmünchen“ oder für den „Further Drachenstich“. Sein Hauptdarsteller war der Hauptmagnet des Festes: der Drache Fanny stand bis zum Mittag ruhig vor der Kathedrale. Kurz nach zwölf Uhr wurde das elf Tonnen schwere Ungetüm den Pilsnern präsentiert:
„Er ist 16 lang, fünf Meter hoch. Damit ist er der größte Schreitroboter der Welt. Das alles ist im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen. Mit dem Further Drachen verbinden wir zum einen Tradition und zum anderen Innovation.“
Für den Drachen war es die erste Auslandsreise überhaupt. Bevor er sich zu regen begann, erklangen Fanfarenstöße. Der Further Drache hob einige Mal den Kopf, sah sich mehrmals um und spuckte Feuer in alle Himmelsrichtungen. Nach seiner Reise soll sich der Drache wieder ausruhen, bis im Sommer das älteste deutsche Volksschauspiel - der „Further Drachenstich“ stattfindet, hieß es aus dem Lautsprecher. Die Pilsner drängten sich vor dem Monster, um ihn aus der Nähe bewundern zu können:
Foto: Martina Schneibergová
„Er hat ihm sehr gut gefallen, vor allem als er die Flügel breit gemacht und gebrüllt hat,“ sagte ein kleiner Junge. Und seine Mutter schien auch begeistert zu sein: „Hervorragend war das, unsere Familie überlegt bereits, den Drachen in Bayern zu besuchen.“
Der Further Drache war zwar die Hauptattraktion, während des ganzen Tags wurde in Pilsen aber auch auf zwei Podien musiziert. Die Besucher des Festes konnten sich zudem an Info-Ständen über Tourismusziele in Bayern informieren. Außerdem präsentierten sich Vereine und Organisationen, die sich für die tschechisch-deutschen Beziehungen engagieren. Der Stand des Koordinierungszentrums für Deutsch-Tschechischen Jugendaustausch Tandem warb mit einem Quiz. Dazu Tandem-Mitarbeiterin Annika Jakobs:
Annika Jakobs (links). Foto: Martina Schneibergová
„Es ist kleines Quiz über die Stadt Pilsen und über Tschechien. Wer die Fragen richtig beantwortet, kann eine Kleinigkeit von Tandem gewinnen. Für die Besucher haben wir auch diese Ansichtskarten vorbereitet. Sie sind im Rahmen eines deutsch-tschechischen Jugendprojektes 2014 entstanden. Da haben deutsche und tschechische Jugendliche unter Anleitung Pilsen fotografiert. Die acht schönsten Motive wurden als Postkarten gedruckt und hier kann man sich Briefmarken kaufen und sie nach Deutschland oder Tschechien verschicken. Das Interesse für die Karten ist sehr groß, es gibt viele, die sie gleich verschicken, aber auch viele, die sie einfach nur mit nach Hause nehmen wollen.“
Foto: Martina Schneibergová
Für die Liebhaber von bayerischen Spezialitäten gab es am Sonntag auf dem Hauptplatz in Pilsen auch die Möglichkeit Weißwürste, Leberkäs, Bier sowie Radler aus Bayern zu kosten.
