Präsident Havel besucht vom Hochwasser betroffene Gemeinden
Der tschechische Präsident Vaclav Havel hat am Montag einige vom Hochwasser betroffene Gemeinden besucht. Zuerst war er in der historischen Stadt Svihov/Schwihau bei Klatovy im Landkreis Plzen zu Gast. Er interessierte sich für den Umfang der Hochwasserschäden in dieser Ortschaft, die wahrscheinlich die vom Hochwasser am schwersten beschädigte Stadt im Pilsner Landkreis ist.
"Es ist bemerkenswert, wie die Gesellschaft bisher reagiert hat. Ich meine hier die verschiedenen Arten der Solidarität. Positiv ist dies auch wegen der Pluralität. Wenn nur eine Person über alles entscheiden und Geld verteilen würde, wäre es nicht gut. Deshalb muss alles in hohem Maße dezentralisiert sein, so dass die Bürger ihren Einfluss haben."
In Metly hat das Hochwasser ungefähr die Hälfte des Dorfes dem Erdboden gleichgemacht. Dem Bürgermeister der Gemeinde Metly, Karel Palivec, zufolge seien die Folgen der ersten Renovierungsarbeiten bereits sichtbar:
"Man sieht schon viel geleistete Arbeit, vor allem dank der Armee und der Feuerwehr. Die Menschen kämpfen tapfer und sehen wieder ein Licht am Ende des Tunnels, welches für sie in einem neuen Dach über dem Kopf bis zum Ende des Jahres besteht, wenn die Arbeiten in diesem Tempo fortgesetzt werden."Präsident Havel brachte mit seiner Gattin Dagmar Reinigungsmittel, Gummihandschuhe und weiteres Material im Wert von ca. 60 000 Kronen in die betroffenen Gemeinden. Ähnliches Material hat das Präsidentenpaar auch nach Svihov und nach Stechovice unweit von Prag mitgebracht. Präsidentensprecher Ladislav Spacek zufolge handelt es sich bei diesem Material um ein persönliches Geschenk des Staatspräsidenten. Vaclav Havel stellte fest, seine Kanzlei kann den betroffenen Bewohnern vor allem mit psychischer Unterstützung helfen. Seiner Meinung nach verfügt die Kanzlei über verhältnismäßig beschränkte materielle Möglichkeiten. Er selbst engagiere sich konkret in der Stiftung "Vision 97", die von ihm und seiner Frau Dagmar errichtet wurde.