In Prag läuft Informationskampagne zum Umgang mit Weihnachtskarpfen

Auch in diesem Jahr werden kurz vor Weihnachten an etwa 3000 Ständen in ganz Tschechien wieder lebende Karpfen zum Verkauf angeboten.

Der Fisch gehört nämlich – als paniertes Filet, serviert mit Kartoffelsalat – für viele Menschen hierzulande zum traditionellen Essen an Heiligabend. Das Töten eines solchen Tieres sollte allerdings den Fachleuten, zum Beispiel dem Verkaufspersonal überlassen werden. Darauf weist eine neue Informationskampagne hin, die der Magistrat von Prag zu Beginn dieser Woche in der Hauptstadt gestartet hat.

Foto: Magistrat der Hauptstadt Prag

Unter dem Titel „Vaše tradice – Moje trápení“ (Eure Tradition – Meine Qualen) wird zudem darüber aufgeklärt, dass die lebendig gekauften Karpfen zu Hause nicht noch länger in der Wanne gehalten werden sollten. Und die Tiere hätten auch kaum Überlebenschancen, wenn man sie zurück in die Natur entlässt, so die Plakate. Diese sind seit Montag überall in der Stadt, an digitalen Informationstafeln oder auch in den Fahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs zu sehen, und das noch bis 23. Dezember.

„Unser Ziel ist, ohne Verbotsanordnung zu zeigen und zu erklären, dass es möglich ist, die weihnachtliche Tradition einzuhalten und dabei so gut wie möglich eine drastische Behandlung der Karpfen zu vermeiden“, sagt der stellvertretende Oberbürgermeister Jiří Pospíšil (Top 09). Mit der Kampagne soll seinen Worten zufolge jedoch nicht erreicht werden, dass die Verkaufsstände mit den Wasserbecken in der Vorweihnachtszeit ganz aus dem Stadtbild verschwinden.

Etwa 200 davon werden dem Magistrat zufolge in ganz Prag aufgestellt. In den letzten Jahren regt sich aber auch immer häufiger eine kritische Diskussion um den Verkauf der lebenden Tiere und Fragen des Tierschutzes. Das Unternehmen Tesco hatte vor gut zwei Wochen mitgeteilt, dass es die Verkaufsstände vor seinen Supermärkten in diesem Jahr nicht mehr geben wird. Begründet wurde das mit einem verantwortungsvolleren Vorgehen. Mit diesem Verbot hatte vor zwei Jahren bereits Lidl begonnen, vergangenes Jahr schloss sich Billa an.

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