In Prag wurde gegen Verfolgung der Christen protestiert
Bombenanschläge, Morde, Pogrome, staatliche Schikane – immer häufiger tauchten in den letzten Monaten in den Medien Berichte über Gewalttaten auf, die an Christen verübt werden. Gegen die Verfolgung der Christen in Ägypten, im Irak, Pakistan, aber auch in China oder Nordkorea protestieren die Unterzeichner einer Petition, die vor einigen Wochen in Tschechien initiiert wurde. Zur Unterstützung der Petition fand am vergangenen Dienstag auf dem Prager Wenzelsplatz eine Versammlung statt.
„Die Verfolgung der Christen kann auch ideologische Gründe haben – beispielsweise in Nordkorea, China oder Vietnam. Die Verfolgung kann zudem soziale Gründe haben, wie manchmal in Lateinamerika. Ich bin sehr froh, dass hier heute mehrere Leute zusammengetroffen sind. Wichtig ist, dass hier ein paar Christen fühlen, dass sie ihre Solidarität mit den Verfolgten vertiefen und öffentlich demonstrieren müssen. Es geht um die Überzeugung der hiesigen Christen.“
Genauso wie Bischof Malý hat auch der Prager Erzbischof Dominik Duka Erfahrungen mit der Verfolgung während des totalitären Regimes. Die Protestversammlung sei ein Ausdruck der Solidarität, so Duka:„Viele von uns wurden während des Kommunismus verfolgt. Es ist unsere Pflicht, nicht nur an die verfolgten Christen, sondern an alle Verfolgten zu denken. Ich finde es besonders wichtig, dass hier auch unsere jüdischen Mitbrüder mit uns zusammentrafen. Die Versammlung wurde spontan von jungen Menschen initiiert. Wir müssen nun über dieses Thema nicht nur auf der parteipolitischen, sondern der breiten menschlichen Ebene reden.“
Die Versammlung wurde wie auch zuvor die Petition von den jungen Christdemokraten, der Nachwuchsorganisation der tschechischen Christlich-Demokratischen Union (KDU-ČSL), initiiert. Die Signatare fordern die tschechischen Politiker und Bürgerrechtler auf, sich auf internationaler Ebene für die verfolgten Christen einzusetzen, ihnen Hilfe und eventuell auch Asyl zu gewähren. Mit einem in diesem Geist appellierenden Schreiben hat sich inzwischen auch der neue Christdemokratenchef Bělobrádek an Außenminister Schwarzenberg gewandt.