Prager Astronomische Uhr steht still
Die Aposteluhr des Altstädter Rathauses wird demontiert, damit sie ausgebessert werden kann.
Am Montagmorgen drehten sich die Apostelfiguren auf dem Altstädter Rathaus für mehrere Monate zum letzten Mal. Der Großteil der Astronomischen Uhr stammt von 1410. Erst zum zweiten Mal seit dem Krieg wird die weltberühmte Sehenswürdigkeit gründlich repariert. Petr Skála kümmert sich seit 2009 um die Instandhaltung des historischen Mechanismus.
Als Erstes werden die Apostelfiguren nach rund 30 Jahren wieder in eine Reparaturwerkstatt gebracht. Petr Skála.
„Sie müssen gereinigt und kleine Risse ausgebessert werden. Erst danach wird der ganze komplizierte Mechanismus auseinandergenommen und vorübergehend aus dem Turm entfernt.“Petr Skála zufolge ist auch bis heute noch nicht die ganze Geschichte der Astronomischen Uhr bekannt.
„Es gibt da einige weiße Flecken. Wir wissen beispielsweise nicht genau, wann die Apostelfiguren installiert wurden. Der Historiker und Literat Bohuslav Balbín schrieb 1682, die Astronomische Uhr habe keinerlei Figürchen, die die Menschen unterhalten würden. Im 17. Jahrhundert gab es also die Apostel dort noch nicht. Es ist jedoch ein schöner Bericht über die Uhr von 1733 erhalten, in dem der schwedische Wissenschaftler Emanuel Swedenborg erwähnt, dass am Turm in den Erkerfenstern Figuren erscheinen. Ich denke, die Apostelfiguren wurden höchstwahrscheinlich 1723 installiert, als Karl VI. zum böhmischen König gekrönt wurde. Er kam damals mit seiner sechsjährigen Tochter Maria Theresia nach Prag.“
Die Reparatur der einzigartigen Rathausuhr wird etwa sechs Monate lang dauern. Währenddessen wird auch der Rathausturm saniert. Die Stadt erwägt, während der Reparaturarbeiten eine große Leinwand am Rathaus anzubringen. Darauf sollen die Uhr sowie die Apostel zu sehen sein.