Prager Goethe-Institut zeigt Deutschlandbilder mit persönlicher Perspektive

Foto: Martina Stejskalová, Goethe-Institut Prag

Seit Dienstag ist im Goethe-Institut in Prag die Ausstellung „Deutschlandbilder“ zu sehen. Acht Fotografinnen und Fotografen der Fotoagentur „Ostkreuz“ visualisieren ihr ganz persönliches Bild von Deutschland. Was Heimat bedeutet und wie sich Deutschland in den letzten Jahren verändert hat, interessiert deutsches und tschechisches Publikum.

„Wir haben gedacht, das Jahr 2009 ist ein sehr guter Anlass, diese Deutschlandbilder, diese künstlerische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Bildern von Deutschland, hier in Prag zu zeigen.“ Soweit Angelika Eder, Leiterin der Kulturprogramme des Prager Goethe-Institus.

Vor 20 Jahren fiel die Mauer. Ost- und Westdeutschland waren wieder vereint. Diese Situation begriffen einige ostdeutsche Fotografinnen und Fotografen als Chance. Sie gründeten in Berlin die Agentur „Ostkreuz“. Inzwischen hat sich die Agentur vergrößert und bebildert sehr erfolgreich Reportagen und Beiträge bekannter deutscher Magazine.

An diesem Abend sind auch tschechische Künstler am Werk. Die DJs fh und Radeq und der Visual Jockey Kolouch zeigen, wie sie eine Berlinreise inspiriert hat. Zu elektronischer Musik hüpfen Frösche über die Wand und Bäume wachsen aus der Decke.

Doch im Mittelpunkt stehen die Fotografien. Sie zeichnen kein repräsentatives Deutschlandbild. Das war auch gar nicht geplant. Sie reflektieren vielmehr eigene Erfahrungen der Fotografen. „Heimat 2“, „Verblassende Erinnerungen“ oder „Am Sonntag“ und andere Bilderserien vermitteln dennoch Einblicke in die deutsche Mentalität.

Die Besucher der Vernissage erkennen Deutschland in den Bildern nur teilweise wieder. Ein deutscher Besucher findet die Bilder zu alltäglich. Er hatte sich die Fotografien künstlerischer vorgestellt. Eine junge Tschechin ist durchaus angetan:

„Das sind sehr interessante Blickwinkel auf Deutschland, von sozialen bis zu bauhistorischen Elementen. Sehr interessant finde ich das Thema Senioren. sie werden hier auf eine ganz neue Art und Weise, in jugendlichen Posen dargestellt.“

Angelika Eder ist von den ausgestellten Bildern begeistert. Besonders eine Serie gefällt ihr besonders gut.

„Sehr eindrucksvoll finde ich von Anne Schönharting einige Bilder aus der Serie ´Kindheit´. Sie hat diese Bilder im Sozialprojekt Arche gemacht, wo Kinder ein bisschen Ersatzheimat bekommen. Sie zeigt aber nicht das Projekt, sondern sie zeigt einfach sehr einfühlsame Porträts der Kinder.“

Die Ausstellung im Goethe-Institut in Prag läuft noch bis zum 29. Mai.

Fotos: Martina Stejskalová, Goethe-Institut Prag

schlüsselwort:
abspielen