Prager Zoo feiert 80. Geburtstag

secuan_pavilon5.jpg
0:00
/
0:00

An die 11.000 Besucher hat der Prager Zoo-Garten am Mittwoch begrüßt. Der Grund, der eine solch große Volksmenge in den Prager Stadtteil Troja lockte, war nicht nur das schöne Wetter an einem arbeitsfreien Feiertag, sondern auch ein bedeutendes Jubiläum. Der Zoologische Garten ist nämlich 80 Jahre alt geworden.

Die Atmosphäre der 1930er Jahre wartete am Mittwoch auf die Besucher des Prag Zoos. Wer gekleidet im Stil der 30er Jahre zu Besuch kam, musste nur eine symbolische Krone Eintrittsgeld bezahlen. Genau vor 80 Jahren, am 28. September 1931, hat der zoologische Garten im Prager Stadtteil Troja zum ersten Mal seine Tore für Kinder und Erwachsene geöffnet. Das damals kleine Areal von 8 Hektar mit nur wenigen Tieren hat sich inzwischen zu einem großen Park mit fast 5.000 tierischen Bewohnern auf einer Fläche von 60 ha entwickelt. Der heutige Direktor, Miroslav Bobek, erzählt, warum dieser Garten einzigartig ist:

Miroslav Bobek  (Mitte). Foto: ČTK
„Unser Wappentier ist das Przewalski-Pferd, der Prager Tiergarten hat einen großen Verdienst an dessen Rettung. Wir sind der einzige Zoo Europas, der die Krokodilart Gaviale züchtet. Und auch unsere Zucht von Komodowaranen und weiterer Reptilien, sowie auch von anderen Säugetieren und Vögeln ist bedeutend.“

Anlässlich der Geburtstagsfeier wurde das 216. Przewalski-Pferd durch den Prager Oberbürgermeister getauft, das in Troja geboren wurde. Eine andere Feier fand im Seehundbecken statt. Dort wurde der Enkel des legendären Seehunds „Gaston“ getauft, der während des Hochwassers im Jahre 2002 für Schlagzeilen sorgte, als er die Moldau und Elbe entlang bis weit hinter Dresden geschwommen war. Taufpate war Oberst Jiří Vávra, der sich 2002 an der Rettung Gastons beteiligt hatte. Neun Jahre danach hat er sich an den Kampf um den tierischen Held erinnert.

Statue Gastons
„Es wurde aus einem Hubschrauber beobachtet, wo sich Gaston befindet. Die Umsetzung des ursprünglichen Plans, ihn aus dem Hubschrauber heraus zu fangen, war sehr schwierig, weil der Hubschrauber zuviel Lärm machte. Letztendlich ist es so geendet, dass eine Tierpflegerin ihn aus dem Hubschrauber mit Fischen gefüttert hat und man so seine Position überwachen konnte.“

Soviel zur Vergangenheit. Doch der Prager Zoo schmiedet auch viele Zukunftspläne. Direktor Miroslav Bobek nennt einige seiner Wünsche für die nächsten Jahre.

„Ich wünsche mir, dass die Verkehrsanbindung zum Zoo besser wird. Allerdings möchte ich nicht, dass die Pläne zur Errichtung einer Straßenbahn realisiert werden, die de facto quer durch den Zoo führen würde. Natürlich wünsche ich mir, dass der Zoo seine finanzielle Unabhängigkeit erhöhen kann, da sind wir auf einem guten Weg. Und von großer Bedeutung ist natürlich die Weiterentwicklung des Geländes. Zurzeit wird hier ein neuer Pavillon für Elefanten, Nilpferde und Antilopen gebaut. Wir wollen auch den Pavillon der großen Säugetiere im Amazonien-Teil renovieren, wir möchten einen neuen Raum für Eisbären und weitere nördliche Säugetiere errichten oder etwa eine neue Australien-Ausstellung aufbauen.“