Premiere von "Kraska v nesnazich" beim Filmfestival in Karlsbad

Ana Geislerova und Jan Hrebejk (in der Mitte), Foto: CTK

Jedes Jahr um diese Zeit blicken Filminteressierte in Tschechen nach Karlovy Vary / Karlsbad. Denn am Wochenende wurden dort die Pforten der Kinosäle geöffnet - anders gesagt das 41. internationale Filmfestival hat angefangen. In den ersten Tagen wurden über 40.000 Eintrittskarten verkauft. Welche Highlights bereits zu sehen waren sagt uns jetzt Bara Prochazkova.

Ana Geislerova und Jan Hrebejk  (in der Mitte),  Foto: CTK
Der rote Faden des Festivals ist der Hauptwettbewerb, dieses Jahr stehen 15 Filme im Rennen um den Kristallglobus Am Sonntag wurde zum ersten Mal der neue tschechische Film des Regisseurs Jan Hrebejk "Kraska v nesnazich" (Die Schönheit in Not) gezeigt. Eine gewöhnliche Frau, ihr Mann und ein älterer Tschecho-Italiener - die Geschichte einer Dreiecksliebe wurde nach dem Drehbuch von Petr Jarchovsky gedreht. Seine Inspiration hat er in einem Gedicht von Robert Graves gefunden: "Das Gedicht beschreibt lyrisch genau das, was wir dramatisch darstellen wollten", sagt Jarchovsky. In der Hauptrolle ist die Schauspielerin Ana Geislerova zu sehen, sie hat sich jedoch auch indirekt bei der Entstehung des Drehbuchs beteiligt, sagt Jan Hrebejk:

"Die Rolle der Schönheit, obwohl es die Titelrolle ist, war noch nicht ganz griffig. Ich habe mich darauf verlassen, dass ich gemeinsam mit der Schauspielerin Ana Geislerova die Rolle noch formen kann."

Kim Ki-duk  (Foto: CTK)
Und so arbeitet Duo Hrebejk-Jarchovsky immer, fügt der Regisseur hinzu. Am Anfang stehen Personen, die dargestellt und belebt werden sollen, erst dann werden sie ins Drehbuch eingearbeitet. Die Basis für den Film war diesmal eine Frau an einem Kreuzweg des Lebens. Und den Zuschauern in Karlsbad hat der Film gefallen: "Die schauspielerischen Leistungen haben mir sehr gefallen, vor allem die Hauptdarstellerin Ana Geislerova", sagt ein junger Mann, der den Film "Die Schönheit in Not" gerade gesehen hat. Das Filmfestival schmücken jedoch noch andere Highlights, zum Beispiel die Weltpremiere des südkoreanischen Filmes "Die Zeit" des Regisseurs Kim Ki-duk bei der Eröffnung des Festivals. Kim Ki-duk kam bereits zum dritten Mal nach Karlovy Vary, sagt die künstlerische Direktorin des Festivals, Vera Zaoralova:

"Viele Filmkenner, Festivaldirektoren sowie Journalisten haben uns gleich gratuliert. Denn Kim Ki-duk ist ein sehr begehrter Filmemacher, der meistens nach Berlin, Locarno oder nach Venedig fährt. Dort bekommen seine Filme auch immer Preise. Er hat jedoch seinen Film ausschließlich uns angeboten, weil er nach Karlsbad immer wieder gerne zurückkehrt."