Presse zur Irak-Krise

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Die Titelseiten aller überregionalen Zeitungen in Tschechien wurden am Dienstag vom Irak-Konflikt bestimmt. Dagmar Keberlova bringt eine Zusammenfassung.

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Die konservative Zeitung "Lidové noviny" bringt dabei einen Kommentar des Orientalisten Milos Mendel, der in dem Artikel "Nach Irak ohne falsche Humanität" meint, dass die USA wahrscheinlich humane Gesten zivilisierter Herrscher vergessen müssen, wenn sie den Irak langfristig besetzten und militärisch besiegen wollen. Und Tschechien werde dabei sein, meint Mendel abschließend. Milan Vodicka in der liberalen Mlada Fronta dnes sieht nach der Veröffentlichung des Berichts der Waffeninspektoren einen Irak-Krieg wieder näher rücken. Der Countdown habe begonnen. Nur werden die USA nicht von Argumenten geleitet, sondern von der Stärke des Einflusses und des Willens. In einem anderen Artikel kommt der Publizist Karel Machala zu dem Schluss, dass die Meinung der Pazifisten - Saddam einfach freie Hand zu lassen - viel Gefallen findet, im Endeffekt aber nicht weniger Tote bedeute. Dies würde nur dann funktionieren, wenn alle 100 Prozent der Bevölkerung des Planeten Pazifisten wären. Aber beim Irak, der Massenvernichtungswaffen besitzt, sie gegen die eigenen Leute einsetzt und bereits zwei Nachbarländer angegriffen hat, ist dies nicht der Fall. Adam Cerny nimmt die gemeinsame europäische Außenpolitik unter die Lupe. Cerny meint, dass die EU am Montag nur einen schwachen Kompromiss zum Irak zustande brachte, der die bestehenden Divergenzen überschattet. Wenn es um wichtige Dinge ginge, werden die andauernden Unterschiede ersichtlich, hieß es. Um eine gemeinsame europäische Außenpolitik zu betreiben, reiche es - so Cerny - nicht aus, sich auf einen gemeinsamen militärischen Einsatz in Mazedonien zu einigen.