Punk´s not dead
Vor 40 Jahren erklang vermutlich zum ersten Mal in der ehemaligen Tschechoslowakei öffentlich Punk-Musik.
In der kommunistischen Tschechoslowakei war es in den 1970er Jahren nicht einfach, Platten oder Kassetten aus dem Westen aufzutreiben. Begeistert vom Punk war daher hierzulande eine etwas ältere Generation als in Großbritannien, wo die Musikrichtung entstanden ist. Auch waren die Musiker, die hierzulande an der Entstehung der Punk-Kultur mitgewirkt haben, keine typischen Punks. Mejla Hlavsa von der Band Plastic People oft the Universe oder Mikoláš Chadima, der unter anderem in der Band Extempore spielten, suchten einfach eine nach einer Kultur der Revolte.
In der Zeit zwischen der zweiten Hälfte der 1970er Jahre und dem Ende der 1980er Jahre entstanden in der Tschechoslowakei zahlreiche Punk-Bands. Ihre Entstehung war damals ein deutlicher Protest gegen die Unfreiheit, das heißt dagegen, dass man sich nicht selbst verwirklichen und nicht frei atmen konnte. Darin unterschieden sich die tschechoslowakischen Punks auch von ihren Vorbildern im Westen, wo man sich gegen das Establishment auflehnte.Parallel zum Punk entwickelte sich in der Tschechoslowakei auch die Kultur des Underground. Dank Präsident Václav Havel und der Band Plastic People of The Universe ist diese international bekannt geworden. Die Persönlichkeiten aus dem Underground übernahmen hierzulande die Rolle der wirklichen Gegner des kommunistischen Regimes.
Die bekannteste tschechische Punk-Band ist zweifelsohne Visací zámek („Vorhängeschloss“). Sie wurde 1982 von fünf Studenten der Prager Technischen gegründet und spielt bis heute in der Originalbesetzung. Zur Punk-Geschichte gehört auch die Band Mňága a Žďorp aus dem mährischen Valašské Meziříčí, obwohl die Musiker keine typischen Punks sind.